Bei der Wiegemeisterschaft Anfang Oktober 2015 in Ludwigsburg markierte der Kürbis von Robert Jaser und Norbert Mitschke einen neuen deutschen Rekord. Mit 812,5 Kilogramm übertraf der Koloss deutlich die alte Bestmarke von 793,5 Kilogramm aus dem Jahr 2013. Die beiden Züchter aus dem bayerischen Schönebach schwören auf den richtigen Samen.
Der Samen macht den Unterschied – extrem durstige Pflanzen
Erfolgsfaktor Saatgut
Atlantic Giant – der Name der Kürbissorte ist Programm. Die Neigung zu extremen Gewichten liegt offensichtlich in der „Familie“, der Samen des Rekordkürbisses stammt nämlich vom Weltmeister des Jahres 2012. Um an erfolgsversprechendes Saatgut zu kommen, lassen sich die beiden bayerischen Züchter ihr Hobby etwas kosten. Bis zu 805 Euro haben sie bereits für ein einzelnes Samenkorn gezahlt. Begonnen haben sie aber wie viele andere auch mit herkömmlichem Saatgut aus Garten- und Baumärkten. Damit sind jedoch kaum mehr als 50 Kilogramm schwere Exemplare zu erzielen.
Gesundheit, Wärme, Wasser, Kompost
Für ihre Rekordjagd haben Jaser und Mitschke ein 200 Quadratmeter großes Gewächshaus gebaut. Das bietet Platz für zwei ausgewachsene Exemplare der Wärme liebenden Gewächse. Neben dem Saatgut achten die Züchter auf kerngesunde Pflanzen. Pilzkrankheiten wie Mehltau und die Gummistängelkrankheit sowie Spinnmilben und Blattläuse können zum Problem werden. Im Gewächshaus muss die Wasserversorgung stimmen. An heißen Sommertagen benötigt ein Riesenkürbis bis zu 2000 Liter Wasser täglich. Die Nährstoffe holen sich die Pflanzen überwiegend aus einer 50 Zentimeter starken Kompostschicht. Mittlerweile wissen die beiden Bayern, wie man Rekordkürbisse züchtet. Doch trotz vieler Erfahrungen gehört nach wie vor auch etwas Glück dazu. Schließlich kann es passieren, dass die Schwergewichte kurz vor dem Wiegetermin auseinanderbrechen.
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