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Neue Studien bescheinigen auch nitratreichem Gemüse positive Wirkungen auf unsere Gesundheit. Quelle: AZ Krefeld
16.06.2009
Umwelt & Verbraucher

Nitrat in der Nahrung - besonders gesund?

Neuere Forschungen bescheinigen gesundheitsfördernde Wirkung

Nitrat ist ein unverzichtbarer Baustein für die Ernährung und Entwicklung von Pflanzen. In menschliche Nahrung gelangt es unter anderem über den Verzehr von Gemüse. Während die Verbindung selbst weitgehend ungiftig ist, können ihre Umwandlungsprodukte gesundheitlich bedenklich sein: Nitrat kann zu Nitrit abgebaut werden, aus dem zusammen mit Eiweißverbindungen krebserregende Nitrosamine entstehen können. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass die Nitrataufnahme durchaus positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit hat.

In einem Bericht des Magazins natur+kosmos bescheinigt die Pharmakologin Amrita Ahluwalia von der Queen Mary University of London dem Stickstoff im Gemüse positive Wirkungen auf unsere Gesundheit. Er soll den Blutdruck senken, das Herz stärken und Krankheitskeime abtöten.

Demnach gelangt das Nitrat aus Salat, Spinat, Kohl oder Rote Beete über Magen und Darm ins Blut und wird am Zungengrund durch Bakterien in Nitrit umgewandelt. Daraus bildet der Körper Stickstoffmonoxid. Das Gas verdünnt das Blut, weitet die Gefäße und reduziert den Pulsschlag. Eine Studie von Ahluwalia hat ergeben, dass ein halber Liter nitrathaltiger Rote Beete-Saft ausreicht, um den Blutdruck 24 Stunden lang deutlich zu senken. Ob der Gemüsesaft später einmal Tabletten ersetzen kann, müssten weitere Studien zeigen.

Stickstoffmonoxid wird in kleinen Mengen übrigens auch selbständig vom Körper produziert, so beispielsweise bei Yogaübungen und beim Meditieren. Es soll gegen Krankheitskeime wie Salmonellen wirken, das Stresshormon Cortisol stoppen und Glückshormone fördern. Ob Nitrat und Nitrit aus gepökeltem Schinken oder Salami die gleiche Wirkung entfalten, ist umstritten. Ahluwalia vertritt die Meinung, dass die in Pökelware hochkonzentrierten Stickstoffverbindungen negativ wirken. Andere Forscher wie Alexandra Schmidt von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft in Bern sehen keine grundsätzlichen Unterschiede, solange Gepökeltes nicht gegrillt und gebraten werde. Denn bei diesen Zubereitungsarten entstünden die zu Recht als gefährlich eingestuften Nitrosamine.