Der runde Winzling ist Botschafter für gesunde Böden
Der größte Kugelspringer Europas
Weltweit sind etwa 8000 verschiedene Arten von Springschwänzen (Collembola) bekannt, in Deutschland sind 524 von ihnen nachgewiesen. Davon sind 87 Kugelspringerarten, bei denen die Brust- und fast alle Hinterleibsegmente kugelförmig verschmolzen sind. Der Dunkelbraune Kugelspringer ist mit 4 Millimetern die größte Kugelspringerart in Europa. In seinem Leben ist vieles noch nicht erforscht. Ein paar Fakten sind jedoch bekannt: Er gehört zu den Urinsekten und hat keine Flügel, aber sechs Beine. Männchen und Weibchen sind optisch kaum zu unterscheiden. Und die Art überwintert im Ei-Stadium.
Der Name „Springschwanz“ geht auf eine kräftige Sprunggabel (Furca) zurück. Sie befindet sich im Ruhezustand unter den Hinterleib geklappt. Bei Gefahr durch Fressfeinde klappt die Sprunggabel nach hinten gegen den Untergrund und das Insekt schlägt Saltos.
Kleine Helfer mit großer Wirkung
Bei optimalen Bedingungen leben bis zu 200 000 Springschwänze unter einem Quadratmeter Bodenoberfläche. Sie sind die individuenreichste Insektengruppe unserer Böden und zerlegen pflanzliche und tierische Stoffe in ihre Grundbestandteile. So beschleunigen sie die Humusbildung und erhalten die Bodenfruchtbarkeit. Ackerbau und Forstwirtschaft sind auf die Leistungsfähigkeit der Bodenorganismen angewiesen.
Der Dunkelbraune Kugelspringer ist in Europa weit verbreitet. Er lebt in feuchten Wäldern, in der Streuschicht unterhalb von Gebüschen und im Totholz. Wenn man genau hinsieht, kann man ihn nach Regenfällen auf Baumstämmen und -stümpfen entdecken, wo er damit beschäftigt ist, Algen abzugrasen.