Schachtelhalme gehören zu den ältesten Gefäßsporenpflanzen der Welt. Sie gedeihen seit 375 Millionen Jahren
Wiederkäuer reagieren sehr empfindlich auf den giftigen Sumpfschachtelhalm im Futter. In der Regel sinkt die Futteraufnahme. Bei Milchkühen geht die Milchleistung deutlich zurück. Die Tiere leiden unter Stoffwechselstörungen und bekommen Durchfall. Dies ist unter anderem auf das im Schachtelhalm enthaltene Enzym Thiaminase zurückzuführen. Thiaminase zerstört das Vitamin B1, das für den Glukosestoffwechsel wichtig ist und verursacht dadurch Mangelerscheinungen.
Umweltfreundliche Bewirtschaftung begünstigt Vermehrung
Der Sumpfschachtelhalm bevorzugt, wie der Name verrät, feuchte bis nasse Wiesen und Sümpfe sowie Flächen in Ufernähe. Er gehört zu den giftigen Pflanzen, die sich in den vergangenen Jahren im Grünland wieder ausgebreitet haben – Tendenz steigend. Wie kommt das? Die Pflanzen profitieren von der veränderten Bewirtschaftung der Grünflächen. Dort wo früher noch gedüngt und der Aufwuchs früh gemäht wurde, um Heu oder Silage zu produzieren, lässt man die Pflanzen im Zuge von Agrarumweltprogrammen nun aufwachsen, blühen und aussamen. Gemäht wird zumeist erst nach der Blüte. So kann sich der Sumpfschachtelhalm – und nicht nur dieser – ungebremst vermehren.
Vermehrungsfreude trotzt Jahrmillionen
Wie die Farne gehört Equisetum palustre zu den Gefäßsporenpflanzen und vermehrt sich über die so genannten Sporen an den hellbraunen Trieben, aber auch über die unterirdischen Triebe. Die oberirdischen Sporentriebe bilden sich im Frühjahr und im Sommer. Im Boden reicht das weit verzweigte Rhizom unter Umständen mehrere Meter tief in die Erde hinein. Das macht die Bekämpfung sehr schwer. Geeignete Herbizide töten nur die oberirdischen Pflanzenteile ab. Der Herbizideinsatz müsste dann unter Umständen Jahr für Jahr wiederholt werden.