sojabohnen_foto_bayer_cropscience.jpg
Sojaanbau in Parana, Brasilien. Foto: Bayer CropScience
31.01.2012
Umwelt & Verbraucher

Brasilien: Anbauanteil gentechnisch veränderter Pflanzen wächst weiter

Mehr Soja, Mais und Baumwolle mit Herbizid- oder Insektenresistenz ausgesät

Zur Anbausaison 2011/2012 setzen Brasiliens Landwirte nach Angaben des Agro-Consulting Unternehmens Celeres noch stärker als bislang auf gentechnisch veränderte (gv) Nutzpflanzen. Gegenüber dem Vorjahr soll der Anteil von gv-Soja, -Mais und -Baumwolle um rund 20 Prozent auf 31,8 Millionen Hektar wachsen.

Die GVO-Anbaufläche in Brasilien teilten sich Sojabohnen mit 21,4, Mais mit 9,9 und die Baumwolle mit 0,5 Millionen Hektar. Zum Vergleich: Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland umfasst rund 17 Millionen Hektar. Weltweit werden gv-Pflanzen laut ISAAA-Report auf rund 148 Millionen Hektar angebaut. 

Im Gegensatz zu den konventionellen Sorten sind die angebauten gv-Sorten entweder gegenüber Unkrautbekämpfungsmitteln oder gegenüber verschiedenen Schädlingen resistent. Die Kulturen können erfolgreich mit Herbiziden behandelt werden, die die Wirkstoffe Glyphosat oder Glufosinat enthalten. Die Schädlingsresistenz entsteht, indem die Pflanzen ein für bestimmte Schadinsekten giftiges Protein produzieren. Einige Sorten besitzen auch beide Resistenzen. 

In Brasilien konzentriert sich der Anbau von gv-Soja besonders auf die südlichen Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Parana. Im Norden des Landes setzen Landwirte weiterhin auf konventionelle Sorten. Damit bedient Brasilien die Nachfrage aus der EU nach „Gentechnik-freier“ Ware. Um die in EU Ländern begehrte Kennzeichnung zu erhalten muss der Anteil  „konventioneller“ Sojabohnen mindestens 99,1 Prozent betragen. Sojabohnen aus gv- und aus „konventionellem“ Anbau dürfen also bei Ernte, Lagerung, Transport und Verarbeitung nicht vermischt werden. Dafür bezahlen die Kunden einen Aufpreis. Soja wird in Europa überwiegend als Viehfutter eingesetzt.

Weitere Beiträge: