Die parasitischen Blütenpflanzen haben keine grünen Blätter, sind aber sehr zäh und vermehrungsfreudig.
Die Sommerwurze (Orobanche) entwickeln sich unterirdisch. Sie lassen sich mit einem Speicherorgan auf den Wurzeln zweikeimblättriger Blütenpflanzen nieder. Diesen entziehen sie mit Saugorganen Nährstoffe und Wasser. Aus dem Speicherorgan wächst ein wachsartiger Stängel, der Blütenspross, der mit kleinen Schuppen bedeckt ist. Die Blüten, je nach Art blau, gelb oder bräunlich, sitzen in den Achseln dieser Schuppen. Die Samen sind winzig (0,3-0,5 mm). Ein Stängel kann 100 000 Samen hervorbringen, die mit dem Wind oder landwirtschaftlichen Geräten verbreitet werden.
Was ist gegen die Sommerwurz zu tun?
In der Landwirtschaft sind unter anderem Sonnenblumen, Raps, Tomaten, Möhren, Ackerbohnen, Linsen, Kichererbsen, Klee, Tabak die Opfer der Sommerwurze. Bodenbehandlung, Düngung, Bewässerung und der Zeitpunkt der Aussaat der Wirtspflanzen können die Ausbreitung der Pflanzen bremsen. Einige dieser Maßnahmen und der Einsatz von Herbiziden kommen in ärmeren Ländern meist aus Kostengründen nicht in Frage. Traditionell wird der Blütenspross von Hand entfernt. Eine Chance liegt in der Züchtung resistenter Pflanzen. Eine schnelle Lösung ist das zwar nicht, aber erste Erfolge gibt es bereits: eine besondere Zuchtform der Sonnenblume kann sich dank eines speziellen Eiweißmoleküls gegen die Sommerwurz wehren. Entdeckt haben dies Forscher der französischen Universitäten Reims und Nantes. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17.10.2007 berichtete, fanden sie heraus, dass dieses Eiweißmolekül die Wurzelspitze der Sommerwurzkeimlinge absterben lässt.