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Die Mangofärbung lässt Rückschlüsse auf die Sorte zu. Foto: Mango.org
24.11.2016
Schule & Wissen

Mango: exotisch und empfindlich

Die Regenwaldpflanze hat es bis nach Südspanien geschafft

Bei uns nach wie vor exotisch, ist sie in Indien DAS Obst schlechthin – die Mango. Von dort gelangte die Kultur ab dem 16. Jahrhundert mit Seefahrern in alle Welt. Die empfindlichen Früchte sind im reifen Zustand süß bis süßsäuerlich. Sie schmecken hervorragend als Frischobst, Saft oder Konfitüre und werten leicht bittere Salate, herzhafte Fleischgerichte, pikante Currys und süße Nachspeisen auf.

Wissenswert

Bei so vielen verlockenden Verwendungsmöglichkeiten stellt sich jedoch die Frage: „Wie finde ich besonders leckere Mangos?“ In unsere Geschäfte gelangt nämlich überwiegend Ware, die unreif gepflückt wird und auf dem weiten Weg vom Produktionsort mehr oder weniger nachreift. Anhand der Farbe ist eine Unterscheidung nicht möglich. Eine grüne, gelbe oder rote Schale lässt lediglich Rückschlüsse auf die Sorte zu. Stattdessen sind Nase und Daumen gefragt. Reife Mangos haben nämlich einen angenehm süßlichen Duft und geben bei Fingerdruck leicht nach. So können säuerliche, harte und faserige von fleischigen und saftig-süß schmeckenden Exemplaren unterschieden werden.

Die Früchte kommen überwiegend per Schiff zu uns. Manche werden aber auch reif geerntet und mit dem Flugzeug transportiert. Diese schmecken besonders aromatisch. Reife Mangos sollten innerhalb von wenigen Tagen gegessen werden. Die tropischen Früchte sind nämlich sehr empfindlich und vertragen keinen Kühlschrank. Irgendwo auf der Welt ist immer Erntezeit. Frischware gelangt also ganzjährig in die Verkaufsregale.

Doch nicht nur als Obst ist die Mango geschätzt. Ihr Kern enthält ein gelblich-cremefarbenes Fett. Die daraus gewonnene milde Mangokernbutter wird in der Schokoladen- und Margarineproduktion verwendet und ist außerdem Grundlage für Hautcremes, Lippenbalsam und Haarpflegeprodukte.

Herkunft und Ansprüche

Der Ursprung der Mango (Mangifera indica) liegt vermutlich in Indien und Myanmar. Dort wird der immergrüne Baum, der bis zu 40 Meter hoch wächst, bereits seit mehr als 4000 Jahren kultiviert. Mittlerweile ist er in fast allen tropischen und subtropischen Ländern zuhause. In Europa gedeiht er auf den Kanarischen Inseln und im äußersten Süden Spaniens. Der Pfahlwurzler benötigt tiefgründige Böden und warm-feuchtes Klima mit mehr als 25 Grad Celsius und regelmäßigem Regen. In Mitteleuropa hat die Mango daher lediglich als Topfpflanze eine Chance, die im Wintergarten oder Gewächshaus bei mindestens 15 Grad Celsius überwintern kann.

Anbau

Mangobäume sind schnellwüchsig und können bereits nach wenigen Jahren Früchte tragen. In Südspanien blühen sie im Februar weiß, gelb oder grün. Nach drei bis sechs Monaten bilden sich bis zu zwei Kilogramm schwere und 25 Zentimeter große Früchte. Die Bäume können über 100 Jahre alt werden. Die Anbauer haben die Wahl zwischen mehr als 1500 Sorten weltweit, die sich in Größe, Aussehen und Geschmack unterscheiden. Auf den europäischen Markt gelangen circa 30 Sorten.

Pflanzenschutz und Düngung

In den Plantagen können vor allem Insekten Schäden anrichten, dazu zählen unter anderem Schildläuse, Rüsselkäfer, Wanzen und Fruchtfliegen. Dagegen setzen die Anbauer in Abhängigkeit von der Befallsituation Insektizide, Nützlinge oder Pheromonfallen ein. Um gute Erträge zu erzielen, ist eine gezielte Düngung entscheidend, die die Bodenvorräte an Nährstoffen und den speziellen Bedarf der Kultur berücksichtigt.

Ernte

In der Regel wird nur 1 Prozent der Blüten bestäubt und entwickelt sich zu Früchten. Die Ernte erfolgt in Handarbeit. Gefragt sind Mangos, die zwischen 300 und 500 Gramm schwer sind. Je nach Sorte sind die Mangos oval, birnen- oder nierenförmig. Wenige Meter große Bäume sind leichter zu beernten als große Bäume.

Zahlen

Die Mango zählt nach Banane und Zitrusfrüchten zu den wichtigsten tropischen Früchten. Im Anbau liegt Indien (2010: 15,03 Millionen Tonnen) deutlich vor China (4,35 Millionen Tonnen), Thailand (2,55 Millionen Tonnen) und Pakistan (1,85 Millionen Tonnen; Quelle jeweils FAOSTAT). Zum Vergleich: Die deutsche Apfelernte lag 2015 bei 0,97 Millionen Tonnen (Quelle: Statista).

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