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Gesunder Feuerdorn mit reichem Fruchtschmuck. Foto: Klaus Margraf
28.06.2016
Haus & Garten

Schorf und Motten an Feuerdorn

Schäden an Blättern und Früchten

Der Feuerdorn ist ein Gehölz, das uns im Frühjahr mit herrlich weißen Blüten erfreut und im Herbst mit einem beeindruckenden Fruchtschmuck besticht. Er wird auch von Vögeln als Nahrungsquelle geschätzt. Die Pflanzen gedeihen auf durchlässigen, nicht nassen Böden in sonnigen oder halbschattigen Lagen. An sonnigen Standorten ist aber mit einem besseren Fruchtansatz zu rechnen. Gegen Trockenheit im Sommer sind die Pflanzen relativ unempfindlich. An ungeschützten Standorten kann im Winter das Laub braun werden. Sowohl das Laub, vor allen Dingen aber der Fruchtschmuck kann durch den pilzlichen Schorferreger stark beeinträchtigt werden. Die Blätter werden örtlich außerdem von Miniermotten derart befallen, dass sie abfallen können.

Schorf beeinträchtigt den Fruchtschmuck

Auf Blättern, Trieben und vor allem auf Früchten vornehmlich von Pyracantha coccinea zeigen sich olivgrüne bis schwarze Flecken. Diese können bei starkem Befall auf den Blättern zusammenfließen und dadurch häufig große Teile der Blattfläche erfassen. Solche Blätter vergilben schließlich und werden abgeworfen. Häufige Infektionen an den Früchten führen ebenfalls zu einem Ineinanderfließen der Flecke, sodass die ganze Fruchtoberfläche wie von einem schwarzen krustigen Belag überzogen ist. Es sind auch korkig verbildete und aufgeplatzte Früchte zu finden. Das Schadbild ähnelt dem des Apfel- und Birnenschorfs. Der Schmuckwert betroffener Sträucher wird sehr stark beeinträchtigt, vor allem im Herbst, wenn der Fruchtbehang seinen Schmuckwert entfalten soll. Die Krankheit wird durch Nässe oder feuchtes Wetter und eingeschlossene Lagen mit schlechten Abtrocknungsverhältnissen für Blätter und Früchte gefördert.

Abhilfe: Soweit wie möglich sollte man für die Pflanzung im Garten Sorten mit sehr geringer bis geringer Anfälligkeit, wie zum Beispiel die orangefarbigen "Orange Glow", "Orange Charmer" oder "Golden Charmer", die gelbe "Soleil d´Or" oder die leuchtend rote "Red Column", bevorzugen. In den Baumschulkatalogen werden diese Sorten sogar als schorfresistent bezeichnet.

Sollten gezielte Bekämpfungsmaßnahmen notwendig werden, können Behandlungen mit handelsüblichen Fungiziden sinnvoll sein.

Blätter sind großflächig miniert

Bisher nur aus dem Mittelmeerraum und Südeuropa bekannt, hat sich die Feuerdornminiermotte (Phyllonorycter leucographella) weiter nach Norden ausgebreitet und ist auch in Deutschland immer häufiger zu finden.

Anfangs wird das Blattgewebe entlang der Mittelrippe zwischen Ober- und Unterhaut weggefressen. Es bildet sich eine platzartige Faltenmine, die sich schließlich über die ganze Blattbreite ausdehnt. Kurz vor der Verpuppung legen die Larven ein Gespinst unter der oberen Blattepidermis an. Dadurch kommt es zum Falten der Blatthälften längs der Mittelrippe nach oben. Die vier Millimeter langen Falter treten in zwei Generationen auf. Die erste erscheint von Mai bis Juni und die zweite von Anfang August bis Mitte September. Die Schmetterlinge halten sich meist in der Nähe ihrer Wirtspflanzen auf. Die Larven der zweiten Generation überwintern in den Minen. Die Fraßtätigkeit wird im Winter nur bei niedrigen Temperaturen unterbrochen.

Im Frühjahr oder Sommer werden stark minierte oder gefaltete Blätter abgeworfen. Dadurch sehen die Sträucher teilweise kahl aus. Da jedoch im Frühjahr die Sträucher in der Regel wieder normal austreiben, ist der Schmuckwert nur zeitweilig beeinträchtigt. Dies kann bei Gehölzen in öffentlichen Grünanlagen oder im heimischen Garten durchaus toleriert werden. Anders sieht es bei Jungpflanzen in der Baumschule aus, bei denen nach mehrjährig wiederholtem Auftreten der Miniermotten eine Schädigung nicht auszuschließen ist.

Ähnliche Schäden (Platzminen) am Feuerdorn können auch von der Fliedermotte stammen.

Abhilfe: Bisher waren die Schäden nicht so umfangreich, dass spezielle Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich waren.

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