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Fuchsien sind frostempfindlich und müssen rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Warme. Foto: Klaus Margraf
11.10.2013
Haus & Garten

Kübelpflanzen richtig einräumen, gesund überwintern

Wie frostempfindliche Gewächse gut durch den Winter kommen

Wenn das Thermometer fällt, müssen die Zimmer-, Balkon- und Kübelpflanzen, die den Sommer im Freien verbracht haben, wieder zurück ins Haus. Dabei richtet sich die Reihenfolge nach den Temperaturansprüchen. Als erstes sind wärmeliebende und frostempfindliche Arten wie Buntnessel, Schönmalve oder Passionsblume an der Reihe. Sie müssen unbedingt vor den ersten Nachtfrösten hereingeholt werden. Weniger empfindliche Pflanzen wie beispielsweise Canna, Granatapfel, Myrten oder Agaven – Jungpflanzen einmal ausgenommen – macht es nichts aus, wenn die Temperaturen für kurze Zeit um wenige Grad unter null sinken.

Sommerfrischler vor dem Einräumen putzen

Da die Nächte im Herbst immer feuchter werden, drohen vielen Arten Pilzkrankheiten, insbesondere Grauschimmel. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, die Pflanzen vor dem Einräumen gründlich zu putzen. Das heißt: alle abgestorbenen, welken oder kranken Pflanzenteile entfernen. Wichtig ist auch die Kontrolle auf Schädlinge, wie Weiße Fliege, Blattläuse, Spinnmilben oder Schild- und Wollläuse. Diese sollten gar nicht erst nicht ins Winterquartier einziehen, deshalb bekämpft man sie am besten noch im Freien. Zahlreiche zugelassene Pflanzenschutzmittel stehen dafür zur Verfügung.

Für frische Luft im Winterquartier sorgen

Oft bietet das Winterquartier nicht die besten Bedingungen für die Pflanzen. Trotzdem kann man einiges tun, um Temperatur und Luftfeuchte so gut wie möglich zu gestalten. Für gute Belüftung sorgen, aber ohne Zugluft, denn diese ist den Pflanzen gar nicht zuträglich. Also an sonnigen und frostfreien Tagen lüften und die Pflanzen nicht zu eng stellen. Sonst haben pilzliche Krankheitserreger, wie Rost oder Grauschimmel leichtes Spiel. Auch nichtparasitäre Schäden, wie Korkwucherungen auf den Blättern entstehen bei unzureichender Belüftung.

Auch „kalte Füße“ mögen Pflanzen überhaupt nicht! Kaltluftschichten, die sich im Überwinterungsraum am Boden ansammeln, kann man leicht unschädlich machen, indem man Töpfe oder Kübel auf Platten aus Holz, Kork oder Styropor stellt.

Die optimalen Raumtemperaturen liegen je nach Pflanzenart zwischen frostfrei und etwa zehn Grad Celsius. Bei manchen Arten, wie Hibiskus sogar bis 15 Grad Celsius. Da in den meisten Fällen verschiedene Arten in einem Raum überwintern, ist es schwierig, die optimale Temperatur für jede Art einzustellen. Ist es zu warm, bleiben die Pflanzen in Wuchsstimmung. Viele Arten verbrauchen dann ihre Reserven: Aus Lichtmangel bilden sie lange, dünne, weiche Triebe und werden dadurch geschwächt. Das nutzen Blattläuse und Spinnmilben aus. Hier gibt es kein Patentrezept. Wer schon beim Pflanzenkauf darauf achtet, Arten mit ähnlichen Ansprüchen an das Winterquartier auszuwählen, hat es etwas leichter. Man kann aber auch den Überwinterungsservice der Gärtnereien in Anspruch nehmen, dort werden die Pflanzen gegen Entgeld professionell betreut.

Jetzt spinnt der Oleander

Oleander will am liebsten hell und vor allem kühl überwintern. Dabei reichen Temperaturen von plus ein Grad Celsius vollkommen aus. Aber nicht jeder Pflanzenfreund hat so ein ideales Winterquartier für die Lorbeerrose, wie der Oleander auch genannt wird. Bei einem zu warmen Winterstandort, wie in warmen Fluren oder Wintergärten, besteht die Gefahr, dass Spinnmilben, vor allem die verbreitete Gemeine Bohnenspinnmilbe, die Pflanzen besiedeln und mit Gespinsten verunzieren. Durch die Saugtätigkeit der Milben – meist an den Blattunterseiten – bekommen die Blätter ein graugrün gesprenkeltes Aussehen. Im schlimmsten Fall vergilben und vertrocknen sie.

Kübelpflanzen nur wenig gießen

Die winterlichen Wassergaben richten sich nach Raumtemperatur und Lichtangebot. Wird der Ballen zu nass und zu kalt gehalten, können die Wurzeln aus Sauerstoffmangel ersticken. Dann droht Befall durch wurzelschädigende Pilze oder Bakterien.

Die meisten überwinternden Kübelpflanzen brauchen nur selten Wasser, dürfen aber nicht völlig austrocknen. Als Faustregel gilt: Je niedriger die Temperaturen sind, und je weniger Blätter die Pflanzen haben, umso weniger wird gegossen. Bei Überwinterungstemperaturen unter zehn Grad genügt es, hin und wieder zu gießen. Dabei darf kein Wasser im Untersetzer stehen bleiben. Ein nasser und kalter Topfballen verursacht kalte Füße, und das nehmen viele Pflanzen übel.

Kübelpflanzen nicht aus dem Auge verlieren

Auch wenn die Überwinterungspflanzen keine intensive Pflege erfordern, muss man sie regelmäßig kontrollieren. Trotz der kühleren Temperaturen können Schädlinge und Krankheiten auftreten. Insbesondere Botrytis-Grauschimmel siedelt sich gerne bei zu dicht stehenden Pflanzen an, vorzugsweise an abwelkenden Blättern. Deshalb ist es wichtig, die Kübelpflanzen auch im Winter regelmäßig auszuputzen und auch die abgefallenen Blätter von den Töpfen abzusammeln. Blattläuse an den Triebspitzen oder Weiße Fliegen sind mit Gelbtafeln oder Gelbstickern zu fangen oder mit einem zugelassenen Spray zu behandeln. Bei Sprays ist im Winter besondere Sorgfalt geboten, weil viele Pflanzen in der lichtarmen Jahreszeit gegenüber insbesondere ölhaltigen Pflanzenschutzmitteln empfindlicher sind als im Sommer.

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