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Gesunde Pflanzen - reiche Himbeerernte. Foto: Klaus Margraf
01.08.2017
Haus & Garten

An Himbeeren sterben die Ruten

Himbeeren optimal pflegen

Das Laub einzelner Himbeerruten wird vorzeitig gelb und die Fiederblättchen fallen ab. Zeigen die Triebe im unteren Teil braune bis blauviolette Flecke, die sich vergrößern und die die Rute umfassen können, handelt es sich um das durch verschiedene pilzliche Erreger hervorgerufene Himbeerrutensterben.

An den verfärbten Stellen der Ruten stirbt die Rinde ab und löst sich meist vom Holzkörper. Die Flecken erscheinen dann silbrig-weiß bis grau. Vielfach verfärbt sich die Rinde dicht über dem Boden schwarz und platzt auf. Die pilzlichen Erreger überwintern auf den befallenen Ruten. Im folgenden Frühjahr treiben diese meist nur kümmerlich aus und setzen kaum Früchte an. Sie vermorschen über dem Boden, werden brüchig und sterben vorzeitig ab. Oft treten die Krankheitssymptome schon im Frühjahr bei 20 bis 40 Zentimetern Wuchshöhe an den Jungruten auf. Rindenverletzungen durch Frost oder den Befall mit der Himbeerrutengallmücke können den Erregern günstige Eintrittspforten schaffen. In regnerischen Perioden besteht die Gefahr, dass die Pflanzen über einen langen Zeitraum, vom Frühjahr bis zum Herbst, infiziert werden.

Abhilfe: Weil die Krankheitserreger bei geschwächten Pflanzen günstige Infektionsbedingungen finden, sollte man für ein zügiges Wachstum sorgen. Der Boden für die flach wurzelnden Himbeeren sollte locker durchlässig und humos sein. Die obere Bodenschicht darf nie austrocknen und sollte mit lockerem, organischem Material abgedeckt werden. In längeren Trockenperioden müssen die Pflanzen zusätzlich bewässert werden. Die Himbeere reagiert besonders auf sandigen Böden positiv auch auf Wassergaben im zeitigen Frühjahr sowie nach der Ernte. Himbeeren zählen zu den stark nährstoffbedürftigen Pflanzen. Es empfiehlt sich, den hohen Stickstoffbedarf der Pflanzen vorrangig mit einem organischen Dünger zu decken. Der Boden soll für Himbeeren leicht sauer sein. Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,0 ist optimal, zumal bei höheren Werten die Spurennährstoffe wie Eisen und Mangan festgelegt werden.

Im Mai, ab einer Wuchshöhe von 30 Zentimetern, sollte man die Anzahl der neugebildeten Triebe verringern. Dazu zieht man alle schwachen und krummen Ruten aus dem Boden und entfernt auch solche Jungruten, die im bodennahen Bereich bereits blauviolette Rindenflecke oder schwarz verfärbte Stellen aufweisen. Die Tragruten für das nächste Jahr dürfen nicht zu dicht stehen. Am besten lässt man etwa nur acht bis zehn Stück pro laufenden Meter stehen. Die Sonne soll den Boden immer erreichen können.

Unmittelbar nach der Ernte werden die abgetragenen Ruten am Boden unter der Mulchschicht weggeschnitten. Mit diesen Kulturmaßnahmen wird ein gleichmäßiges Wachstum erzielt. Jegliches Stocken des Wachstums führt zu Rindenrissen, über die die pilzlichen Erreger leicht in die jungen Triebe eindringen können. Auch Wunden, die den Jungtrieben während Ernte und Pflege zugefügt werden, begünstigen pilzliche Infektionen.

Keine Probleme mit der Himbeerrutenkrankheit gibt es mit den im Herbst tragenden Sorten wie "Autumn Bliss" oder "Zefa 3", deren Ernte ab Anfang August beginnt und bis in den Oktober andauern kann. Hier werden alle Ruten nach der Ernte völlig zurückgeschnitten. So kann der Erreger nicht von den alten auf die jungen Ruten übergehen.

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