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Der Wacholderprachtkäfer befällt neben Wacholder mittlerweile nun auch Thuja-Arten. Quelle: Markus Wilhelm
15.01.2008
Haus & Garten

Geschützter Schädling bedroht Thuja

Der Wacholderprachtkäfer breitet sich immer weiter aus, darf aber nicht bekämpft werden

Der Wacholderprachtkäfer ist aus Südeuropa nach Deutschland eingewandert und breitet sich derzeit in Baden-Württemberg aus. Mittlerweile befällt er auch Thuja-Arten und verursacht regional beträchtliche Schäden. Weil der früher nur selten auftretende Käfer zu den vom Aussterben bedrohten Arten zählt, darf er nicht bekämpft werden. Der Schutzstatus des Käfers wird derzeit überprüft.

Thuja-Hecken geht es an den Kragen

In der baden-württembergischen Ortenau nahm der Befall mit dem Wacholderprachtkäfer Palmar festiva 2007 weiter zu. Erste Anzeichen sind kränkelnde Äste, die dann schnell absterben. Typisch ist, dass sich die Symptome schnell ausbreiten und ganze Hecken einzugehen drohen. Den Pflanzenschutzberatern sind die Hände gebunden: Da der Missetäter geschützt ist, dürfen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Gartenbesitzer, Gartenbaubetriebe und Baumschulen können lediglich die befallenen Pflanzenteile herausschneiden und verbrennen.

Prachtkäfer ist gut zu erkennen

Der Wacholderprachtkäfer ist sechs bis 12 Millimeter lang, metallisch gold- bis blaugrün schimmernd mit symmetrisch angeordneten blauschwarzen Flecken auf den Flügeln. Die Larven fressen zunächst unter der Rinde und bohren sich dann zur Verpuppung tiefer in das Holz der Zweige. Vier bis fünf Millimeter große ovale Ausflugslöcher der Käfer weisen auf einen Befall hin. Während der Wacholderprachtkäfer ursprünglich nur Wacholderarten befiel, findet man ihn mittlerweile auch auf verwandten Sträuchern und Gehölzen wie zum Beispiel Thuja-Arten.

Klimawandel begünstigt Verbreitung

Der Wacholderprachtkäfer war bislang im Mittelmeerraum zu Hause. Nach Ansicht des Biologen Klaus Hemman aus Bötzingen, der die Verbreitung der Käfer erforscht, haben der trockene Sommer 2003 und die Klimaerwärmung die Einwanderung des Käfers aus dem Süden begünstigt. Mittlerweile breitet er sich am Oberrhein aus. Der Schutzstatus des Käfers wird derzeit überprüft. Eine Entscheidung von Seiten der Naturschutzverwaltung steht noch aus.