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Gartenlaubkäfer mit deutlich sichtbarem Fühlerfächer. Foto: Klaus Margraf
16.09.2014
Haus & Garten

Gartenlaubkäfer: Invasion an sonnigen Vormittagen

Metallisch grüne Käfer schwirren über Rasenflächen

Wenn der Rasen im Sommer fleckenweise vergilbt und abstirbt und Hitze und Trockenheit als Ursache ausscheiden, kann der Gartenlaubkäfer dahinterstecken. Vertikutieren und parasitierende Nematoden helfen, ihn unter Kontrolle zu halten.

Der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) ist 0,9 bis 1,2 Zentimeter groß. Sein Kopf und Halsschild sind metallisch grün bis grünblau, und seine Flügeldecken rotbraun und leicht behaart. Die Flugzeit dauert von Ende Mai bis Ende Juni. Während dieser Zeit sieht man an sonnigen Tagen vor allem in den späten Vormittagsstunden zahlreiche Käfer dicht über Rasenflächen fliegen. Meist sind es Männchen, die die frisch aus dem Boden geschlüpften Weibchen begatten.

Eiablage an zwei Orten

Unmittelbar nach der Begattung graben sich die Weibchen zur Eiablage wieder in den Boden ein. Hier werden etwa 70 bis 85 Prozent ihrer bis zu 50 Eier abgelegt. Danach kommen sie wieder aus dem Boden und fliegen zu Laubgehölzen und Sträuchern, wo sie hauptsächlich an Blättern zum Beispiel von Birken oder Eichen, aber auch an Rosen fressen. Nach diesem Reifungsfraß fliegen sie bis zu vier Kilometer vom Schlupfort entfernt zur zweiten Eiablage. Hierfür bevorzugen sie lockere, durchlässige leichte Böden. Die Larven schlüpfen nach etwa drei Wochen und fressen ab dem zweiten Larvenstadium bis Ende Oktober an den Rasenwurzeln. Danach wandern sie zum Überwintern in tiefere Bodenschichten ab und verpuppen sich im Frühjahr. Jährlich tritt eine Generation auf.

Gartenlaubkäferlarven zerstören den Rasen

Typische Symptome: Rasenflächen vergilben fleckenweise und sterben ab. Hebt man die Rasensoden an, kommen die Verursacher ans Licht: Die Rasenoberfläche lässt sich teppichartig aufrollen, und in der Übergangszone zu dem noch nicht völlig abgestorbenen Rasen sind die Larven erkennbar. Sie haben eine braune Kopfkapsel und drei Beinpaare. Der Körper ist weißlich, bis 1,5 Zentimeter lang und meist bauchwärts gekrümmt. Sie sind es, die an den Wurzeln der Gräser fressen – zum Schaden des Rasens. Finden sich größere Engerlinge am gleichen Ort, sind es meist ältere Larvenstadien des Maikäfers.

Amseln, Krähen, Stare oder andere Vögel fliegen die Schadstellen im Rasen gerne an und pflügen sie auf der Suche nach den Leckerbissen darunter regelrecht um. So vergrößern sie den Schaden noch.

Was gegen den Gartenlaubkäfer hilft

Verticutieren kann den Besatz mit Gartenlaubkäfer-Engerlingen vermindern. Auch biologische Maßnahmen mit nützlichen Nematoden (Heterorhabditis sp.), die in die Larven und Puppen eindringen und sie zum Absterben bringen, sind erfolgversprechend. Diese Nematoden sind im Gartencenter oder bei Nützlingsherstellern erhältlich und werden in der Zeit von Mitte Juli bis Ende September oder im April und Mai ausgebracht.

Sind es die Larven der Maikäfer oder Junikäfer, die den Rasen schädigen, ist eine Beratung beim amtlichen Pflanzenschutzdienst zu empfehlen. Diese Larven können ähnliche Schäden anrichten wie die die des Gartenlaubkäfers, sind im Rasen allerdings schwieriger zu bekämpfen.

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