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Greift für Sie jede Woche zum Mikro und Aufnahmegerät: Thomas Lohrer. Quelle: Katrin Boockmann
27.11.2008
Haus & Garten

Erster Pflanzenschutz-Podcast für alle Gärtner

Ausführliche Informationen zu Wühlmaus, Raupen, Mehltau und Co. im Internet zu hören

Pflanzenschutz im Garten – jedes Jahr bringt neue Herausforderungen und Fragen für Profi- und Hobbygärtner. Jetzt bietet die Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan (FGW) im Internet ausführliche Podcasts zu aktuellen Themen an. Das ist bislang einzigartig in Deutschland. Thomas Lohrer, wissenschaftlicher Angestellter der Forschungsanstalt im Bereich Pflanzenschutz, erklärt darin zum Beispiel wie Schaderreger sich vermehren, wie Pilzkrankheiten bekämpft werden können oder wie Herbizide wirken.

Herr Lohrer, Welche Inhalte greifen Sie in den Beiträgen auf?

Alles, was mit Pflanzenschutz im Garten bzw. Gartenbau zusammenhängt! Es geht also um Krankheiten, tierische Schaderreger und Unkräuter, aber auch um Fragen wie „Wie wirken Herbizide“ oder auch „Was sind Pheromone?“. Dadurch können auch Laien unter den Hörern einen Schaderregerbefall selbst beurteilen und Bekämpfungsmaßnahmen ableiten. Sie lernen sowohl Details als auch Zusammenhänge und Hintergründe.

An wen richtet sich Ihr Angebot?

Im Prinzip sind unsere Podcasts für alle geeignet, die sich intensiver mit dem Thema Pflanzenschutz im Garten befassen. Das können Profi-, aber auch Hobbygärtner sein. Ursprünglich waren die Beiträge für die Studenten der Fachhochschule Weihenstephan gedacht. Sie sollen die Vorlesungen und schriftliches Lehrmaterial auf eine lockere und ansprechende, aber informative Weise ergänzen.

Wie sind die Podcasts aufgebaut?

Die gesprochenen Beiträge sind im Durchschnitt rund 15 Minuten lang und in einzelne Kapitel untergliedert. Beim Wühlmaus-Podcast sind das beispielsweise die Biologie, die Unterschiede zum Maulwurf und die Bekämpfungsmöglichkeiten. Kurze Musikeinspielungen grenzen die Teile voneinander ab. Die Nutzer können alle Themen direkt per Mausklick anhören oder als MP3-Datei herunterladen und später, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit anhören. Unsere Podcasts sind zwar verhältnismäßig lang. Das hat aber einen guten Grund. Ich will nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern interessierten Hörern und Studenten auch fundierte Informationen aus einem Guss vermitteln.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Die Idee lag nahe, da ich Vorlesungen zum Thema „Neue Medien“ halte. In diesem Jahr habe ich sie zusammen mit unseren EDV-Spezialisten verwirklicht. Seit Juli 2008 veröffentliche ich nun jede Woche ein neues Pflanzenschutz-Thema auf der Internetseite www.podcast.fagw.info. Neue Beiträge lassen sich dort auch, wie bei Podcasts üblich, mit Hilfe eines RSS-Feeds abonnieren.

Wie ist bisher die Resonanz ausgefallen?

Im Durchschnitt wird jeder Beitrag bislang etwas über 1 200 Mal angehört bzw. heruntergeladen. Für uns ist das ein schöner Erfolg, denn wir sind erst seit Juli 2008 mit dem Podcast online. Fachzeitschriften für Hobby- und Erwerbsgärtner haben darüber berichtet und den Link auf ihre Web-Seiten aufgenommen. Neben den Studenten der Fachhochschule Weihenstephan und anderer Bildungseinrichtungen zählen auch Berufschullehrer zu unserer bunt zusammengesetzten Hörerschaft, die die Beiträge im Unterricht einsetzen.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Anfang 2009 wollen wir anhand der Rückmeldungen zusammen mit den Studenten prüfen, ob wir mit dem jetzigen Angebot unser Ziel erreichen und was wir noch verbessern müssen. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr ausgelegt, bis zum Sommer 2009. Bei entsprechender Resonanz werden wir aber weitermachen. Die Themen gehen uns jedenfalls nicht so schnell aus. Für Ideen und Anregungen sind wir trotzdem jederzeit offen und dankbar.

Mehr zum Thema unter www.podcast.fagw.info.