Das Sündenregister der Schnecken ist lang: Kaum eine Pflanze ist vor ihrer Fressgier sicher.
Vor allem gefräßig
Zu den wichtigsten Schadschnecken gehört die 15 cm lange Große Wegschnecke. Sie kann sich in einer Nacht bis zu 50 Prozent ihres Körpergewichts anfressen. Die Schäden, besonders in Gemüsebeeten, sind schmerzlich für den Hobbygärtner. Oft bleibt von den Pflanzen nicht viel übrig.
Alle als schädlich bekannten Schnecken sind zwar Zwitter, begatten sich aber trotzdem. Die Eier werden in Höhlen in der Erde oder im Kompost abgelegt, wo sie vor dem Austrocknen sicher sind. Harte Winter können praktisch nur die Eier überstehen, schwache Winter auch alte und junge Tiere. Zu ihren natürlichen Feinden gehören beispielsweise Igel, Kröten, Amseln, Mäuse, aber auch Ameisen, Hundertfüssler und andere mehr.
„Geheimtipps“ meist nicht erfolgreich
Zu den „Geheimtipps“ zur Abwehr der Schnecken gehören z. B. Schneckenzäune um gefährdete Beete. Auch Streifen mit Sägemehl oder Gesteinsmehl sollen helfen. Aber, sobald sie nass werden, gleiten die Schnecken mühelos darüber hinweg. Auch Bierfallen sind gelegentlich im Gespräch. Die zu 2/3 mit Bier gefüllt Schalen, müssen allerdings 2 cm aus dem Boden herausragen, damit nicht Nützlinge wie Laufkäfer und Spinnen darin ertrinken. Meistens halten diese Mittel jedoch nicht, was man von ihnen erwartet. Die Hobbygärtner scheuen sich in ihrem Ärger dann oft nicht, den direkten Kampf mit den Schnecken aufzunehmen.
Schneckenmittel - wirksam und umweltkonform
Dazu braucht es jedoch nicht zu kommen. Handelsübliche Schneckenmittel, die behördlich zugelassen sind, helfen, ohne Nützlingen zu schaden. Schneckenkörner sind farblich markiert, damit sie nicht versehentlich von Vögeln aufgepickt werden. Auch wenn es passiert, sind sie nicht gefährdet. Das haben zuletzt Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der Royal Society for the Protection of Birds, einer bedeutenden Umweltorganisation, bestätigt. Und auch Igel werden von den Schneckenmitteln nicht beeinträchtigt, selbst wenn sie viele außer Gefecht gesetzte Schnecken gefressen haben. Das ist in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder wissenschaftlich nachgewiesen worden. Auch Regenwürmern, Laufkäfern, Mäusen oder Bienen schaden die Mittel nicht. Sie können also guten Gewissens im Garten eingesetzt werden.