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Maispflanze in der Blüte Quelle: Bayer CropScience
11.12.2008
Forschung & Technik

Bt-Mais in Europa - zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und politischer Voreingenommenheit

Weltweit hat sich die Anbaufläche von Bt-Mais 2008 auf 35 Millionen Hektar erhöht. Das entspricht der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland.

In den meisten Ländern Europas können die Landwirte den gefährlichsten aller Maisschädlinge, den Maiszünsler, nur mit Insektiziden bekämpfen. Gentechnisch veränderte Bt-Maispflanzen dagegen können sich selbst gegen den Schädling wehren. Während weltweit bereits 24 Prozent der Maiserzeugung von Bt-Maissorten stammen, sind es in europäischen Ländern, allen voran Spanien, nur wenige Prozent.

2007 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bereits grünes Licht für den Anbau zweier neuer gentechnisch veränderter Bt-Maissorten in Europa gegeben. Eine Sicherheitsbewertung über mehrere Jahre hatte gezeigt, dass diese Pflanzen genauso sicher sind wie herkömmlicher Mais.

Dann stoppte der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas das Zulassungsverfahren, indem er „ernst zu nehmende Hinweise“ auf schädliche Auswirkungen, zum Beispiel gegen Nicht-Zielorganismen, ins Feld führte. Auf Anfrage der Kommission legte die EFSA daraufhin elf neuere Veröffentlichungen vor. Weder diese Studien noch weitere aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen haben neue Hinweise auf Umweltrisiken geliefert. In ihrer aktuellen Stellungnahme bekräftigten die Wissenschaftler deshalb die frühere positive Sicherheitsbewertung der beiden Maissorten Bt11 und Bt1507. Sie sehen keinen Grund, den beiden Sorten die Zulassung für einen Anbau zu verweigern.