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Das Ziel der Forscher sind Weizensorten, die auch bei Trockenheit hohe Erträge liefern. Quelle: Matthias Wiedenau
25.08.2009
Forschung & Technik

Gene gegen Dürren: trockentoleranter Weizen

Weltweit sind zwischen 35 und 50 Prozent der Weizenanbaugebiete regelmäßig von Trockenheit bedroht. Modellrechnungen über den Klimawandel zeigen, dass dieser Anteil wächst. Genveränderte, trockentolerante Weizensorten können die Erträge sichern. Das haben Freisetzungsversuche in Australien ergeben.

Seit 2007 untersucht ein Forscherteam um Dr. German Spangenberg, wie sich genveränderte Weizenpflanzen unter freiem Himmel bewähren. Dabei hätten zwei von 24 neuen Linien unter Trockenstress den Ertrag der Kontrolllinien um 20 Prozent übertroffen. Spangenberg und sein Forscherteam konnten zuvor Trockentoleranz-Gene aus Ackerschmalwand, einem Kraut aus der Familie der Kreuzblütler, sowie aus Mais, Hefe und Moos isolieren und in das Erbgut des Weizens einschleusen. Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend für die Wissenschaftler am Agrarforschungsinstitut des Bundesstaates Victoria und haben sie darin bestärkt, die betreffenden Linien näher zu untersuchen.

Der Bundesstaat im Südosten Australiens ist für die Arbeiten prädestiniert. Immerhin hat dort eine katastrophale Trockenheit im Anbaujahr 2006/2007 rund 70 Prozent der Weizenernte vernichtet. Die Farmer müssen sich aber noch ein wenig gedulden, bis die ersten marktreifen Weizensorten ausgesät werden können. Nach Angaben von Spangenberg sei mit fünf bis zehn Jahren Entwicklungsdauer zu rechnen, bevor der kommerzielle Anbau beginnen werde. Die Forschungsarbeiten kämen aber nicht nur dem Weizen, der wichtigsten Getreideart, zugute. Er geht davon aus, dass die Trockentoleranz-Gene auch in anderen Kulturpflanzen angewendet werden können.

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