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Kartoffeln sind das viertwichtigste Nahrungsmittel weltweit. Foto: adpic
25.01.2018
Forschung & Technik

Die "Goldkartoffel" auf den Spuren von goldenem Reis

Vitamin A wird in Entwicklungsländern dringend benötigt

Vielen ist der „goldene Reis“ bekannt, der einen erhöhten Gehalt an Vitamin A-Vorstufen aufweist. Nach diesem Vorbild haben Wissenschaftler jetzt auch eine „goldene Kartoffel“ gezüchtet. Sie hat außerdem einen höheren Vitamin E-Gehalt. Diese Vitamine brauchen vor allem Menschen in Entwicklungsländern dringend.

Kartoffeln sind rein mengenmäßig nach Reis, Mais und Weizen das viertwichtigste Grundnahrungsmittel weltweit. Sie enthalten zwar viele wichtige Inhaltsstoffe, nicht aber α- und β-Karotine, aus denen der Körper Vitamin A herstellen kann. Das soll die „goldene Kartoffel“ nun ändern. Der Vitamingehalt einer 150 Gramm-Portion reicht aus, um 42 Prozent des Vitamin A-Tagesbedarfs eines Kindes und 34 Prozent des Vitamin E-Tagesbedarfs zu decken.

Goldene Kartoffel könnte Beitrag zur Sicherung der Ernährung leisten

Bei der Entwicklung dieser Kartoffel mithilfe der Gentechnik wurde ein Bakterienstoffwechsel in die Kartoffel übertragen. Bisher gibt es die vitaminreiche Knolle nur in italienischen Forschungslaboren, die Wissenschaftler sehen jedoch großes Potenzial für eine zukunftsweisende Ernährungsform. Sie prüften in einem künstlichen Verdauungstrakt, wieviel Provitamin A und Vitamin E der Körper aus der „goldenen Kartoffel“ überhaupt aufnehmen kann. Doch ob und wann die Kartoffel überhaupt auf die Teller der Menschen kommt, ist ungewiss: Der goldene Reis kam Anfang dieses Jahrtausends nicht über Feldversuche hinaus. Umweltaktivisten und Globalisierungsgegner sahen in ihm ein trojanisches Pferd, das der grünen Gentechnik Tür und Tor öffnen sollte. Sie halten Vitamin-Tabletten oder konventionell gezüchtete Pflanzen mit einem hohen Gehalt an Karotinen zur Vitamin A-Versorgung wie Cassava oder Mais für bessere Alternativen.

Quelle: pflanzenforschung.de

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