Zusammenleben zu beiderseitigem Nutzen
Pflanzen, die mit Ameisen in einer Symbiose, also einer Wechselbeziehung mit beiderseitigem Nutzen leben, nennt man Ameisenpflanzen oder Myrmekophyten. Wie jüngst ein Forscherteam herausfand, hinterlassen die Ameisen den Pflanzen mit ihren Exkrementen einen wertvollen Zusatzdünger. Er enthält viele Aminosäuren und auch Harnstoff. Dieser kann von den Pflanzen direkt über die Blätter als Stickstoffdünger aufgenommen werden. Das haben Wissenschaftler beim Zusammenleben von Weberameisen (Oecophylla smaragdina) und Kaffeepflanzen (Coffea arabica) herausgefunden.
Kontrollierter Ameisenbesatz im Labor
Dazu wurde im Labor eine Miniatur-Kaffeeplantage mit 24 Kaffeebäumchen und einer Ameisenkolonie angelegt. Bäumchen ohne Ameisen dienten damit als Kontrollgruppe. Die Ameisen wurden zudem mit Nahrung gefüttert, die mit Stickstoff-Isotopen (15N) markiert war. Wohin der Stickstoff aus ihren Exkrementen später gelangte, war dadurch gut nachzuverfolgen. Die von Ameisen bewohnten Bäume wiesen einen höheren Gehalt an 15N-Isotopen sowie einen höheren Gesamtstickstoffgehalt als die Bäume der Kontrollgruppe auf und hatten größere Baumkronen. Die Nährstoffaufnahme aus Ameisenexkrementen über die Blätter wurde vorher noch nie nachgewiesen. Jetzt wollen die Forscher untersuchen, ob dies ein genereller Mechanismus ist. Dann könnten auch andere Pflanzen davon profitieren, die nur zufällig von Ameisen besucht werden.
Quelle: pflanzenforschung.de