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Kein Grund zur Sorge: Trinkwasser in Deutschland ist eine saubere Sache. Foto: Fotolia
Aktuelles
20.03.2012

Mit den Sorgen der Verbraucher gespielt

IVA kritisiert einseitigen ZDF-Beitrag zu angeblichen Trinkwasser-Belastungen durch Phosphatdünger

Mit den Sorgen der Verbraucher spielt nach Ansicht des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) ein aktueller Beitrag der ZDF-Sendung „WISO“ mit dem reißerischen Titel „Gefährliches Uran gelangt ins Grundwasser“. Statt den Zuschauer zu orientieren und die Fakten einzuordnen, wird das Schreckensbild von mit Uran „kontaminiertem“ Trinkwasser an die Wand gemalt. Und es wird auch gleich eine einfache Erklärung mitgeliefert: Schuld am Urangehalt des Wassers sind die Phosphatdünger in der Landwirtschaft und im Garten. 

Tatsächlich enthalten Rohphosphate und damit auch Phosphatdünger geringe Spuren von Schwermetallen wie Cadmium und Uran. Nach Berechnungen des IVA ist der durchschnittliche Urangehalt in Böden mehr als tausendmal höher als die jährlich durch landwirtschaftliche Mineraldüngung den Böden zugeführte Menge.

Die Autorinnen des ZDF-Beitrags versuchen den Eindruck zu erwecken, als sähe auch das Umweltbundesamt (UBA) in Uran-Spuren im Trinkwasser ein echtes Problem. Das Gegenteil ist der Fall. Das UBA hält die meisten Berichte der Medien für Panikmache. In der Broschüre „Rund um das Trinkwasser“ wirft das UBA Journalisten vor, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen: 

„Uran im Trinkwasser!“ – dieser Ruf machte in den vergangenen vier Jahren, zuletzt im Frühjahr 2010, mehrfach Schlagzeilen. Er wirkte umso bedrohlicher, weil das Metall Uran aus atomtechnischen und waffenpolitischen Zusammenhängen hinreichend schlecht beleumundet ist. Doch um die Radioaktivität von Uran ging es bei diesen Rufen nicht, sondern um seine chemisch-giftige Wirkung. Unzureichende und teils widersprüchliche Informationen haben Teile der Bevölkerung verunsichert. Der allergrößte Teil ist allerdings nicht einmal im Entferntesten betroffen.

(…)

Überschreitungen des UBA-Leitwertes für Uran kommen in Deutschland nur selten vor – maximal in 0,6 % aller Haushalte, und dabei vor allem solche, die ihr Trinkwasser nicht von einem zentralen Wasserversorger beziehen. Wenn ein Grundwasser mehr als 10 μg/l Uran enthält, kann der Wasserversorger diese erhöhten Konzentrationen reduzieren, entweder indem er die Wasserquelle wechselt oder das belastete mit einem unbelasteten Wasser mischt. Auch spezifische Aufbereitungstechniken (zum Beispiel durch Ionenaustausch) stehen ihm hierfür zur Verfügung. In der derzeit gültigen Trinkwasserverordnung gibt es noch keinen rechtsverbindlichen Grenzwert für Uran, der gesundheitliche Leitwert des UBA von 10 μg/l ist jedoch von allen Wasserversorgungsunternehmen und Gesundheitsämtern als Bewertungsmaßstab faktisch anerkannt. Im Rahmen der Novellierung der Trinkwasserverordnung ist vorgesehen, den UBA-Leitwert als Grenzwert festzuschreiben. Dann würde aus dem Schlagzeilen-Elefanten namens „Uran im Trinkwasser“ wieder, was er eher ist: eine Mücke.“

>> Link zur Veröffentlichung des UBA: Broschüre zum Thema Trinkwasser

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