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Die Borversorgung ist entscheidend für die Winterhärte von Raps. Foto: Matthias Wiedenau
25.02.2014
Umwelt & Verbraucher

Winterfest mit Bor

Wenn ein Mangel sichtbar wird, sind Ertragsverluste bereits vorprogrammiert

Bor gehört zu den sogenannten Spuren- oder Mikronährstoffen. Pflanzen benötigen davon wesentlich weniger als von Hauptnährstoffen wie Stickstoff, Kalium oder Phosphor. Aber ohne geht es nicht. Ob Gewebe- und Blütenbildung, Energiestoffwechsel, Wasserhaushalt, Krankheitsabwehr oder Winterhärte – Bor ist an vielen Vorgängen in der Pflanze beteiligt.

Raue und rissige Wurzeln sind anfällig gegenüber stärkeren Frösten. Eine Ursache dafür ist Bormangel im Herbst, eine andere die verringerte Boraufnahme der Pflanze aus dem Boden bei Minusgraden. Besonders Raps kann davon betroffen sein. Im Extremfall sterben die Pflanzen ab. Aber auch eine schwache Blüte bei Kartoffeln oder Obstbäumen, ein schlechter Schotenansatz beim Raps, Fäule bei Zuckerrüben und schlecht gefüllte Maiskolben deuten auf einen Mangel hin. Wenn die Folgen des Bormangels sichtbar werden, ist es schon zu spät – Mindererträge sind auch dann nicht mehr zu vermeiden, wenn man sofort reagiert.

Bodenproben bringen Klarheit

Es lohnt sich also, rechtzeitig die Borgehalte im Boden zu ermitteln. Mangelsituationen treten häufig auf sandigen Böden, bei Trockenheit und hohen pH-Werten auf. Falls eine Düngung erforderlich ist, sollte der Spurennährstoff vor Kulturen wie Lupinen, Raps oder Zuckerrüben ausgebracht werden, die relativ viel Bor benötigen. Getreide oder Wiesengräser sind weniger anspruchsvoll. Bordünger gibt es in fester und flüssiger Form.

Die Dosis macht es

Pflanzen nehmen den Nährstoff sehr gut über die Blätter auf, deswegen bringen ihn Landwirte und Gärtner gezielt und optimal verteilt mit dem Pfanzenschutzgerät aus. Der optimale Zeitpunkt bei Kartoffeln und Zuckerrüben ist zum Schließen der Reihen Mitte bis Ende Juni erreicht. Die Düngermenge beträgt rund 20 bis 50 Milligramm pro Quadratmeter, sie ist also sehr gering. Deutlich höhere Gaben sind nicht zu empfehlen, denn die Grenzen zwischen optimaler Versorgung und toxischer Überdüngung liegen sehr eng beieinander.

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