Ehrentag für Honigbienen und ihre wilden Vewandten
Der Vorschlag für den Aktionstag kam aus Slowenien. Dort wurde am 20. Mai 1734 Anton Janša geboren, der Pionier der modernen Imkerei. Der Mai ist auch der Monat, in dem die Bienenvölker beginnen auszuschwärmen, um sich zu vermehren.
Bienen und Ernährung
Ohne Bienen müssten wir nicht nur auf unser Honigbrot verzichten, es gäbe generell fast nichts mehr zu essen, denn die Insekten bestäuben etwa 80 Prozent unserer Nutzpflanzen sowie viele Wildpflanzen. Bei Obst und Gemüse sorgt die Bestäubung durch die Honigbienen nicht nur für die Ernteerträge, sondern auch für Qualitätsmerkmale wie die Keimkraft und die Fruchtbarkeit, ein gutes Zucker-Säure-Verhältnis sowie optimale Lagerfähigkeit. Außerdem sind Bienen ein wichtiges Bindeglied im ökologischen Kreislauf: Sie sichern die Nahrungsgrundlage für Vögel und kleine Säugetiere. Diese tragen durch das Ausscheiden der Samen zur Vermehrung von Pflanzen bei, die dann wiederum den Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle dienen. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das zehn- bis fünfzehnfache. Dies sind in Deutschland rund 2 Milliarden Euro im Jahr.
Fleißige Bienen
Die Honigbiene ist von der Natur perfekt dafür gemacht, um Blütenpflanzen zu bestäuben: Sie hat einen dichten Pelz, an dem der Blütenstaub haften bleibt. Bei der nächsten Blüte bleibt dieser an der Narbe haften und sorgt so für die Bestäubung – die Grundlage für die Entwicklung der Früchte und Samen. Warum Bienen als fleißig gelten, zeigen folgende Zahlen: Eine Honigbiene fliegt täglich bis zu 30 Mal aus und besucht dabei jeweils 200 bis 300 Blüten. Für ein 500 Gramm-Glas Honig muss sie etwa 40 000 Mal ausfliegen. Währenddessen bestäubt sie etwa 75 000 000 Blüten.
Wildbienen nicht vergessen
Auch Wildbienen sind wichtige Bestäuberinsekten. Im Gegensatz zu Honigbienen, die in Völkern von vielen tausend Tieren zusammenleben, sind Wildbienen überwiegend Einzelgängerinnen, die beispielsweise im Boden, in Totholz oder – wie die Rostrote Mauerbiene – in Mauerritzen nisten. Zudem sind sie meist auf eine bestimmte Pflanzenfamilie spezialisiert. Das bringt ein großes Problem mit sich: Durch den Rückgang der Artenvielfalt bei Wildpflanzen sind viele Wildbienenarten bedroht. Auch Hummeln gehören zu den Wildbienen, sind innerhalb dieser Gruppe aber eine der wenigen staatenbildenden Arten. Sie fliegen schon bei niedrigen Temperaturen und können einzelne Blüten perfekt mit Pollen bestäuben, sodass Früchte wie Erdbeeren, Kürbisse oder Tomaten groß werden und symmetrisch wachsen. Daher werden Hummelvölker in der Landwirtschaft gezielt bei verschiedenen Gewächshauskulturen eingesetzt.
Bienenfreundliche Pflanzen – Futter für Bienen
Durch die Auswahl von bienenfreundlichen Pflanzen für den Garten oder den Balkon kann man dafür sorgen, dass die wertvollen Insekten immer genug Nahrung finden. Dabei ist eine gewisse Blütenkonstanz wichtig, damit es von Frühjahr bis Herbst ein reichliches Angebot an Nektar und Pollen gibt. Im Januar blüht beispielsweise schon die Winterheide (Erica carnea), und auch die Blüten des Winterjasmins (Jasminum nudiflorum) locken Bienen und Hummeln an, genau wie der Winterschneeball (Viburnum bodnantense).
Sehr gute Pollen- und Nektarlieferanten für Honigbienen sind die Blüten von Obstgehölzen: Nach Kirsche und Pflaume blühen Birne, Apfel und Quitte. Aber auch Stauden, wie zum Beispiel Winterlinge, Astern, Ballon- und Glockenblumen, Katzenminze oder Margeriten, sind gute Futterquellen für Insekten und eignen sich sowohl für den Garten als auch für die Bepflanzung des Balkons. Kräuter wie Borretsch, Koriander oder Zitronenmelisse bringen Geschmack an unser Essen und liefern gleichzeitig Nahrung für Bienen.
Egal ob im Garten oder auf dem Balkon – ein Blütenbüffet für Bienen kann man auch ganz einfach mit fertigen Blühmischungen aus dem Handel säen. Diese enthalten Samen verschiedenster Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten.