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Wachsbohnen gehören zu den Schmetterlingsblütlern und sind eine besondere Form der Gartenbohnen. Foto: iStock
23.06.2022
Umwelt & Verbraucher

Wachsbohnen – die kleinen gelben Schwestern der grünen Gartenbohnen

Lecker als Salat und als Gemüse

Wachsbohnen werden auch gelbe Bohnen oder Butterbohnen genannt. Sie sind die helle, etwas milder und zarter schmeckende Variante der grünen Gartenbohnen. In der Küche werden sie wie grüne Bohnen verwendet. Beliebte Gerichte mit Wachsbohnen sind beispielweise Bohnen mit Speck ummantelt, ein milder Bohnensalat oder auch ein Eintopf.

Wem läuft nicht das Wasser im Mund zusammen beim Bohnensalat-Rezept mit Apfelessig, Schmand, Rapsöl, Senf, Pfeffer und fein gehackten Zwiebeln? Verwendet werden dazu am besten gelbe Wachsbohnen, die „milden Schwestern“ der grünen Busch- oder Stangenbohne. Die gelbe Schote ist weich und zart und der Geschmack etwas feiner als bei den grünen Bohnen. Leider haben sie im heimischen Anbau nur eine kurze Saison, in der sie frisch in unsere Küche kommen. Umso mehr gilt es, diese zu nutzen.

Die Wachsbohne Phaseolus vulgaris ssp. vulgaris gehört zu den Gartenbohnen und damit zu den Hülsenfrüchten. Sie sind also verwandt mit Sojabohnen, Gartenerbsen, Kichererbsen, Linsen und Lupinen und liefern uns wertvolles Eiweiß. Wachsbohnen müssen aufgrund des in rohem Zustand giftigen Inhaltsstoffs Phasin vor dem Verzehr gekocht werden. Phasin führt nämlich zu schmerzhaften Magen-/Darmbeschwerden. Der Stoff wird ab 75 Grad Celsius unschädlich gemacht. Gegessen werden können sowohl die Hülsen als auch die Kerne. Ursprünglich stammen die Gartenbohnen aus Mittel- und Südamerika. Heute werden Bohnen fast überall auf der Welt angebaut. In Deutschland werden Bohnen im Freiland ab Mai bis in den Oktober hinein geerntet. Als Konserve oder Tiefkühlware sind gelbe Bohnen das ganze Jahr über erhältlich.

Nicht lange lagerfähig

Beim Einkauf gilt es ein paar Dinge zu beachten: Bohnen welken schnell und werden dann fleckig oder können sogar faulen. Deswegen sollten sie im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Gelbe Bohnen sind im Vergleich zu den grünen Bohnen noch kürzer haltbar. Zum Einmachen eignen sich gelbe Bohnen aus eigener Ernte aber sehr gut. Die Wachsbohnen sollten keine Flecken auf der Hülse haben, da diese auf Pilzkrankheiten oder Mangelernährung schließen lassen. Die Farbe ist nicht unbedingt ausschlaggebend für die Reife oder Güte der Bohnen, da es Sortenunterschiede in der Intensität der Farbe gibt. Auskunft über die Frische gibt dagegen der „Bruchtest“: Wenn man eine Wachsbohne auseinanderbricht, dann sollte das Innere saftig und feucht sein. Ältere Wachsbohnen lassen sich dagegen nicht mehr gut brechen. Sie sind dann eher weich und elastisch als knackig und geben bei Druck nach, anstatt zu brechen. Frische Bohnen sollten nur wenige Tage im Kühlschrank gelagert werden.

Zum Einmachen geeignet

Heute sind die auf dem Markt angebotenen Wachsbohnen fast alle Buschbohnen. „Goldgabe“, „Wachs Beste“, „Becker Nr. 18“ oder „Major“ heißen beispielsweise die wohlklingenden Namen von gängigen Sorten gelber Bohnen. Sie unterscheiden sich in der Farbe, von fast weiß bis dunkelgelb und in der Form der Hülsen. Die Industrie bevorzugt möglichst helle, fast weiße Wachsbohnen. Die gelben Wachsbohnen werden in der Küche genauso verarbeitet wie grüne Bohnen, also waschen, Enden abschneiden und die Fäden, die an der Bohne entlanglaufen, herausziehen. Inzwischen sind aber die meisten Wachsbohnen durch die Züchtung frei von Fäden.

Als Konservierungsmethoden eignen sich das Einfrieren und das Einmachen. Dazu werden die Bohnen drei bis fünf Minuten blanchiert, mit Eiswasser abgeschreckt, in einen Essig-Sud eingelegt und gekocht. Im Handel gibt es auch Konserven mit Wachsbohnen in Gläsern oder Dosen, die vorgegart und verzehrfertig sind. Wachsbohnen werden oft in Salaten oder als Gemüsebeilage verwendet. Sie haben wenig Kohlenhydrate, aber viel Eiweiß zu bieten. Außerdem enthalten sie die Mineralstoffe K Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Zink sowie viele Ballaststoffe.

Anbau auch im heimischen Garten

Im Garten werden Wachsbohnen wie andere Bohnen angebaut. Sie sind einjährig und bevorzugen im Garten einen sonnigen und windgeschützten Platz. Bei früher Aussaat können sie ab Juli geerntet werden. Sie vertragen allerdings keinen Frost und dürfen daher erst ab Mitte Mai ausgesät werden, da dann keine Gefahr von Nachtfrost mehr besteht. Je nachdem, ob es sich um Buschbohnen oder um Stangenbohnen handelt, werden die Bohnen in Reihen oder in Horsten ausgesät. Bei der Reihenaussaat wird alle 6 bis 8 Zentimeter eine Bohne abgelegt, bei der Horstaussaat werden etwa fünf Bohnen pro Pflanzloch mit einem Abstand von etwa 40 Zentimetern abgelegt. Bohnen brauchen relativ viel Wasser. Sie sollten daher oft gegossen werden. Regelmäßiges Hacken entfernt die Unkraut-Konkurrenz und belüftet den Boden. Schon nach sechs bis acht Wochen sind die ersten Wachsbohnen erntereif. Werden die ersten Bohnen gepflückt, wachsen weitere Bohnen nach. Da Wachsbohnen wie alle Bohnen Leguminosen sind und den Stickstoff im Boden vermehren, wirkt ihr Anbau im Garten wie eine Gründüngung.

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