Am 22. Mai ist der internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Das Schwerpunktthema 2017 lautet „Biodiversität und nachhaltiger Tourismus“. Wer nachhaltig reist, trägt dazu bei, Tier- und Pflanzenpopulationen zu schützen und zu erhalten. Aber auch Tiere und Pflanzen gehen selbst vermehrt „auf Reisen“ und lassen sich an neuen Standorten nieder. Nicht alle Neuankömmlinge sind gut für die ursprüngliche Natur. Einige bereiten der Landwirtschaft sogar große Probleme.
Vielfältige Arten auf Reisen
Eine Gefahr für die biologische Vielfalt
Die Reise von Tier- und Pflanzenarten über Länder und Kontinente hinweg begann schon mit der Eroberung der Weltmeere durch Christoph Kolumbus und andere Seefahrer. Durch den wachsenden weltweiten Waren- und Reiseverkehr nimmt auch das Tempo der Globalisierung der Natur immer weiter zu. Neu ankommende Arten nennt man in der Tierwelt Neozoen in der Pflanzenwelt Neophyten. Eine von 1000 neu hinzukommenden Pflanzenarten ist schädlich und kann bedeutende Folgen für Natur, Mensch und Wirtschaft haben. In der Europäischen Union gibt es eine Verordnung zu „invasiven gebietsfremden Arten“ mit einer Liste von 37 Arten, die bekämpft werden sollen.
Neophyten in der Landwirtschaft
Die Ausbreitung invasiver Neophyten bedroht den Ertrag auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Hierzulande treten vermehrt Ackerunkräuter wie Samtpappel, Stechapfel und Erdmandel auf. Zum anderen sind es Arten, die von Brachen oder Straßenrändern aus in die Äcker und Grünländer einwandern und sich dort etablieren. Im Rahmen der normalen Bewirtschaftung von Äckern und Grünland können diese Arten nicht ausreichend zurückgedrängt werden. Die Nutzpflanzen lassen sich nicht ganz ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln schützen. Oft dauert die Bekämpfung von Neophyten mehrere Jahre.