bluete-des-jakobskreuzkrauts-senecio-jacobaea.jpg
Blüte des Jakobskreuzkrauts (Senecio jacobaea) Quelle: Dr. Marianne Klug
14.06.2007
Umwelt & Verbraucher

Jakobskreuzkraut – schön gelb, aber giftig für’s Vieh

Immer wieder fallen Kräuter auf, die gesundheitsschädlich für Mensch und Tier sein können.

Auf der Weide lassen Kühe das Jakobskreuzkraut mit seinen dicht stehenden goldgelben Blütenkörbchen im Allgemeinen stehen, weil es ihnen nicht schmeckt. Wenn das saftige Grün einer Wiese jedoch gemäht und als Heu verfüttert wird, gelangen die Kräuter mit dem Trockenfutter in den Verdauungstrakt der Rinder und führen zu erheblichen gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod. Ursache sind giftige Inhaltsstoffe, die auf dem Weg durch den Körper der Kühe auch in die Milch gelangen können. Sind Flächen stark mit diesen Pflanzen bewachsen, werden sie für den Landwirt wertlos. Jahr für Jahr muss er verhindern, dass sie blühen und Samen bilden. Allerdings treiben die vor der Blüte gemähten Pflanzen danach stärker aus, so dass letztlich eine chemische Bekämpfung unumgänglich ist. Normalerweise beginnt die Blüte im Juli und dauert bis in den September.

Zur Gattung der Kreuzkräuter – Senecio - gehören ca. 1 300 Arten, die weltweit verbreitet sind, vor allem in Südafrika und im Mittelmeerraum. In Europa kommen über 60 Arten vor, manche haben als Zierpflanze den Weg in die Gärten gefunden. Andere Arten gelten auf Grund ihrer toxischen Inhaltsstoffe als gefährliche Unkräuter. Dazu gehört auch das Jakobskreuzkraut. Sein Artname S. jacobaea bedeutet übrigens: Am St. Jakobstag (25. Juli) blühend. Wie etwa 100 andere Senecio-Arten enthält das Kraut Pyrrolizidin-Alkaloide, die schwere Leberschäden hervorrufen und unter bestimmten chemischen Konstellationen auch Krebs erregen, Erbgut verändern und Missbildungen hervorrufen können. Die Symptome bei Rindern sind z. B. eine geringere Milchleistung, Futterverweigerung, rapider Gewichtsverlust, struppiges Fell, abnorm gefüllter Pansen, blutiger Durchfall, Lethargie oder plötzliche Aufregungszustände, schließlich auch der Tod. Besonders gefährdet sind auch Pferde. Weniger empfindlich gegenüber diesen Alkaloiden scheinen Ziegen und Schafe zu sein.