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Weiden sollten stets auf Unkräuter und giftige Pflanzen kontrolliert werden. Foto: Fotolia
17.07.2013
Umwelt & Verbraucher

Giftpflanzen gefährden Pferde

Weiden brauchen sorgfältige Pflege

Pferde lieben es, auf der grünen Weide zu grasen. Doch Vorsicht, auf Weiden gedeihen neben Futtergräsern auch Giftpflanzen. Schon kleinste Mengen ihrer giftigen Inhaltsstoffe können zu ernsthaften Gesundheitsschäden bis hin zum Tode der Tiere führen. Weidebesitzer benötigen daher ein wachsames Auge und ein gutes Planzenbestimmungsbuch: Vorbeugung, Früherkennung und konsequente Bekämpfung der unliebsamen Gewächse schützen Pferde vor einer Vergiftung.

Achtung grünes Gift!

Je nach Jahreszeit bietet die Natur den Pferden unterschiedliche „Giftcocktails“ an: Besonders Jakobskreuzkraut, Fingerhut, Adonisröschen, Bilsenkraut, Herbstzeitlose, Maiglöckchen, Liguster, Schöllkraut, Adlerfarn und Schierling gehören auf keinen Fall auf Pferdeweiden. 

Auch Zierpflanzen wie Eibe, Ilex, Kirschlorbeer, Buchsbaum, Rhododendron oder Efeu enthalten giftige Substanzen. Besonders im Sommer und Herbst sind schattenspendende Bäume eine Gefahr für Pferde. Bereits 300 Gramm Bucheckern können tödlich sein. Auch die Eicheln, die Rinde und die Blätter der Eiche sind für Pferde tückisch. So ist es ratsam, solche Bäume großräumig abzuzäunen. Die Online-Datenbank www.giftpflanzen-fuer-pferde.de stellt viele Pflanzen vor, die für Pferde giftig sind. 

Vergiftungen können schwere Folgen haben

Von allen Haustieren reagieren Pferde am empfindlichsten auf Giftpflanzen. Abhängig vom Gesundheitszustand und der Größe des Tieres oder bei Trächtigkeit zeigen sich nach dem Verzehr unterschiedliche Symptome: Unruhe, Zittern, Koordinationsstörungen, Lähmungserscheinungen, Krämpfe, Koliken, Durchfall, Atemnot bis hin zum Schweißausbruch, Apathie oder Schleimhautveränderungen gehören dazu. Bei Verdacht auf Vergiftung muss sofort der Tierarzt gerufen werden. Das Pferd darf nur noch frisches Wasser und keine weitere Nahrung zu sich nehmen.

Pferdeweiden richtig pflegen

Am besten verhindern Pferdehalter bereits im Vorfeld die Ansiedlung giftiger Pflanzen auf den Weiden oder in Zaunnähe. Eine dichte, geschlossene Grasnarbe beugt Unkrautbewuchs vor. Auf Lücken am besten schnell neuen Grassamen säen. Außerdem stärkt eine bedarfsgerechte Düngung die Gräser und verdrängt so indirekt die gefährlichen Pflanzen. Pferdeliebhaber sollten regelmäßig überprüfen, ob sich Giftpflanzen auf den Weiden ihrer Schützlinge ansiedeln. Einzelne Pflanzen am besten vor der Blüte mit der Wurzel entfernen, beispielsweise mit einem Ampferstecher. Falls sich die Giftpflanzen dennoch ausbreiten, bleibt noch die Möglichkeit gezielt mit geeigneten Herbiziden zu behandeln. Oft reicht eine Horstbehandlung mit einer Rückenspritze aus. Übrigens: Auch beim Ausreiten sollten Pferde nicht an unbekannten Büschen oder Pflanzen herumknabbern. 

Warum fressen Pferde Giftpflanzen?

Wie bei uns Menschen gibt es auch bei den Pferden große Unterschiede im Essverhalten: Einige sind sehr wählerisch, andere nicht. Vor allem Tiere, die ohne täglichen Weidegang auskommen müssen, schnappen häufig nach jedem grünen Halm. Neugier, Langeweile und Hunger verstärken dieses Verhalten. Auch eine “überfüllte“, stark abgegraste oder wenig gepflegte Weide kann falsche Futterwahl zur Folge haben. Ein sattes und erfahrenes Pferd schützt sich selbst vor Giftpflanzen: Es lässt sie stehen.

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