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In Rückhaltebecken werden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln abgebaut. Das schützt die Gewässer auf natürliche Weise. Foto: Friederike Krick
03.07.2012
Umwelt & Verbraucher

Gewässerschutz und Artenvielfalt - Ratschläge für Landwirte

Produktive Landwirtschaft ist nachhaltig

Einen reich gedeckten Tisch mit frischen und preiswerten Lebensmitteln - das wünschen wir uns. Aber nicht nur wir in Deutschland und Europa, sondern die Menschen auf dem ganzen Globus. Und es werden immer mehr. Die Landwirte müssen also künftig noch effizienter produzieren. Gleichzeitig wachsen die Erwartungen an Natur schonende Wirtschaftsweisen. Mehr Produktivität darf die Umwelt und das Klima nicht belasten. Wie das gelingen kann, zeigte der Industrieverband Agrar (IVA) am Treffpunkt Pflanzenschutz auf den DLG-Feldtagen 2012 (19. - 21. Juni) in Bernburg-Strenzfeld, der wichtigsten Ausstellung für Pflanzenbauprofis in Deutschland.

Auf seiner Demo-Parzelle hat der IVA zum Beispiel ein Rückhaltebecken angelegt. Ein solches Becken sorgt dafür, dass Wasser mit eventuellen Pflanzenschutzmittelresten, das über den Feldrand hinaus abläuft, aufgefangen wird. Sonnenlicht und Bakterien bauen die Pflanzenschutzmittel-Rückstände im Wasser ab. Eine Bepflanzung des Beckens unterstützt diese Selbstreinigung des Wassers. Das saubere Wasser fließt weiter in Bäche und Flüsse. So können Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer immer mehr reduziert werden.

Einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt kann der Landwirt leisten, indem er gezielt Blühpflanzen und Sträucher auf sogenannten Eh da-Flächen anpflanzt und so Lebensräume für Vögel, Niederwild oder Insekten in der Agrarlandschaft schafft und bewahrt. Eh da-Flächen sind meist kleinere Areale entlang oder zwischen Feldern, die landwirtschaftlich nicht oder nur schlecht genutzt werden können.

Landwirtschaftlich nutzbare Fläche ist kaum vermehrbar. Auf den verfügbaren Flächen gilt es, immer mehr Ertrag für eine wachsende Weltbevölkerung zu erzielen. Das gelingt nur mit einer produktiven, nachhaltigen Landwirtschaft mit modernen Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Auf zwei Vergleichsfeldern mit Winterweizen veranschaulichte der IVA am Treffpunkt Pflanzenschutz, dass bei konventionellem Anbau unter Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln im Vergleich zu extensiv bewirtschafteten Flächen doppelt so viel Ertrag erzielt wird. Oder anders gesagt, der gleiche Ertrag lässt sich mit intensiver Bewirtschaftung gegenüber extensivem Anbau auf der Hälfte der Fläche erzielen. Das schützt Naturflächen und dient dem Erhalt der Artenvielfalt, denn es bleibt Raum für viele Lebewesen in der Landschaft.

Moderne Pflanzenschutzspritzen sind High-Tech-Geräte. Mit moderner Düsen-Technik lassen sich Verwehungen in Gewässer vermindern. Abdrift lässt sich zusätzlich durch hoch wachsende Randstreifen an den richtigen Stellen deutlich reduzieren. Wie das aussehen kann und wie eine moderne Feldspritze mit grobtropfigen Spritzdüsen arbeitet, demonstrierte der IVA auf den DLG-Feldtagen.

Nachhaltiger Pflanzenschutz nützt. Pflanzenschutzmittel sind unverzichtbare Bausteine einer effizienten, produktiven Landwirtschaft, die ausreichend und bezahlbare Lebensmittel für Menschen auf der ganzen Welt erzeugen soll. Pflanzenschutz hilft, auf den bestehenden Flächen mehr Ertrag zu erzielen und die Ernten zu sichern. Der Schutz von Gewässern und von Lebensräumen zum Erhalt der Artenvielfalt muss dabei nicht auf der Strecke bleiben. Mit den Prinzipien des Nachhaltigen Pflanzenschutzes ist die Landwirtschaft auf einem guten Weg - das konnte der IVA auf den DLG-Feldtagen deutlich machen. 

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