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Gelblich-krustiger Belag am Stamm eines 25 Jahre alten Walnuss-Baums. Man erkennt die orangefarbenen Fruchtkörper der Pilze. Quelle: R. Gutsch
15.12.2009
Umwelt & Verbraucher

Flechten an Baumstämmen – die Symbiose aus Pilzen und Algen

Besonders auffällig: die Gewöhnliche Gelbflechte. Etwa 1 700 Flechtenarten sind in Deutschland heimisch

Auffallend gelblich-krustige Beläge tauchen an immer mehr Bäumen und Sträuchern und auf Steinen auf: Flechten. Sie sind an sich nicht schädlich, aber Schaderreger nutzen sie gern als Winterquartier. Deshalb empfiehlt sich eine Beseitigung.

Die Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parietina) lebt eigentlich an Gehölzen oder Felsen in höheren Lagen. In letzter Zeit scheinen ihr aber die Bedingungen im Flachland sehr entgegen zu kommen. Vor allem ältere Gehölze überzieht sie mit ihren gelblichen Belägen. Die Flechte ist eine Lebensgemeinschaft von zwei Partnern, die sich gegenseitig versorgen: Pilz und Alge: Der Pilz liefert den Algen Wasser und Nährstoffe, die Algen besorgen den Pilzen die Kohlenhydrate. So braucht keiner der beiden über die Rinde in das innere Gewebe der Pflanzen einzudringen. Die besiedelte Pflanze bleibt heil.

Dennoch kann die Flechte indirekt Schaden anrichten, weil sie sich Schaderregern als Winterquartier anbietet. So etwa den Raupen des Apfelwicklers (im Gespinst) und des Pflaumenwicklers (im Kokon), dem Käfer des Apfelblütenstechers oder den Larven der Wolligen Napfschildlaus. Es empfiehlt sich daher, die Beläge vorsichtig mit einer Drahtbürste von den Stämmen oder Ästen zu entfernen, ohne die Rinde zu beschädigen. Bleiben dabei geringe Restbeläge zurück, helfen paraffinölhaltige Austriebspritzmittel. Sie sind auch im Haus- und Kleingarten zulässig und können während der Vegetationsruhe solange ausgebracht werden, bis die grünen Blattspitzen die Knospenschuppen um fünf Millimeter überragen.