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Kaninchen. Quelle: Winsmann / Wild & Hund
17.10.2006
Umwelt & Verbraucher

Es geht aufwärts mit dem Niederwild

Gebietsweise kann über die Zunahme des Niederwilds berichtet werden

Als Ursachen für den Rückgang der Niederwildbesätze werden die Veränderung in der Landwirtschaft, höhere Niederschläge als Folge des Klimawandels während der Aufzucht der Jungtiere oder die Beutegreiferdichte genannt. Prof. Dr. Klaus Hackländer, Leiter des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, nennt in der Deutschen Jagdzeitung 7/ 06 zwei Schlüssel für bessere Niederwildbesätze: Der wichtigste betreffe den wildtierfreundlichen Lebensraum, der dem Niederwild ganzjährige Deckung und Äsung bietet und dies in Zusammenarbeit mit den Landwirten. Der 2. Schlüssel sei die Bejagung der Beutegreifer, die allerdings erst dann Sinn mache, so Hackländer, wenn der 1. Schlüssel genutzt worden sei.

Seit einigen Jahren wird über steigende Niederwildbesätze in verschiedenen Revieren berichtet, z. B. in Rheinhessen, heißt es weiter in der Jagd-Zeitschrift. Den deutlichsten Aufschwung habe im Revier Gau-Odernheim das Kaninchen genommen. Nach dem Zusammenbruch der Besätze durch die Seuchenzüge der Myxomatose gehe es wieder aufwärts. Allerdings werden auch negative Seiten eines starken Kaninchenvorkommens genannt.

Bedingt durch die hohe Besatzdichte und den strengen Winter verursachten die Lapuze Schäden an Wintergetreide und an ausgewachsenen Zuckerrüben im Herbst 2005 sowie an Neusaaten in 2006. Dabei werden die Schäden an Zuckerrüben mit Verlusten von 3 000 Euro je Hektar, und damit höher als im Getreide, angegeben. Schäden gibt es auch in den Weinbergen. Dabei werden die Rebstöcke teilweise geschält. Auch die Baue zwischen den Reben lieben die Winzer nicht. Die Drähte in den Reihen und der Aufwuchs erschweren den Jagderfolg der Beutegreifer. Bei Feldhasen ist der Zuwachs in dem Revier ebenfalls ungewöhnlich hoch, bei Fasanen die Tendenz leicht und bei Rebhühner deutlich ansteigend.