Die Weinbergsböden sind Boden des Jahres 2014
Der Boden bestimmt den Weincharakter
Weinbergsböden bedecken hierzulande eine Fläche von 102 000 Hektar, das sind 0,5 Prozent der landwirtschaftlichen Anbaufläche. Die Weinlandschaften erstrecken sich über sehr unterschiedlich aufgebaute geologische Landschaftsräume mit wechselndem Gesteinsuntergrund.
Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut erklärt, welche Böden sich besonders gut für welche Weine eignen: Beispielsweise spiegelt der Riesling den Boden besonders gut im Wein wieder. Wächst er auf leichten, kargen Böden – wie beispielweise dem Schieferboden an der Mosel oder sandigen Böden in der Pfalz – wird er schlanker und mineralischer im Geschmack. Der Burgunder hingegen liebt kräftige Löss- oder Lehmböden wie man sie in Rheinhessen und der Pfalz findet, dadurch bekommen die Weine mehr „Körper“, das heißt sie werden gehaltvoller. Spätburgunder, der auf dem Vulkangestein am Kaiserstuhl wächst, hat einen ganz eigenen fruchtbetonten Charakter, den man sonst nirgendwo in Deutschland findet. Stammt Spätburgunder hingegen von der Ahr, dort wachsen die Reben auf Schieferboden, ist der Geschmack etwas mineralischer. Die weiße Rebsorte Silvaner gedeiht besonders gut auf dem nahrhaften Muschelkalk in Franken.
Weinbergsböden sind das Kapital des Winzers
Die Winzer haben in den letzten Jahren zunehmend erkannt, dass eine schonende und nachhaltige Bodenbewirtschaftung eine unabdingbare Voraussetzung für die Dauerkultur Weinbau ist. Auch die Flurbereinigungen, die früher das Bodengefüge sehr stark in Mitleidenschaft gezogen haben, werden heute bodenschonender durchgeführt. Bis vor einigen Jahren wurden viele Weinberge in schwer zu bewirtschaftenden Steillagen aufgegeben. Mittlerweile gehen immer mehr junge Winzer dazu über, diese Flächen zu rekultivieren, weil sie die besonderen Qualitäten dieser Böden und Lagen erkannt haben, die ihnen weltweit ein Alleinstellungsmerkmal verleihen.
Weitere Beiträge und Informationen: