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Eine geringe positive Entwicklung gibt es in Sachen Waldgesundheit zu vermelden, aber noch keinen Grund zu reiner Freude. Foto: IVA
10.06.2014
Umwelt & Verbraucher

Der Patient ist ein wenig gesünder geworden

Punktuell ist die Lage entspannter, aber der Wald hat nach wie vor reichlich Stress

Eichen, Buchen und Fichten erholen sich – das ist die gute Nachricht des vom Bundeslandwirtschaftsministerium für 2013 herausgegebenen Waldzustandsberichts. Doch der Anteil der kerngesunden Waldbäume liegt immer noch bei lediglich 38 Prozent. Grund genug für die Waldbesitzer, ein stärkeres Engagement für die Forste zu fordern.

Der Wald braucht Hilfe

Auf den Wald wirken verschiedene Faktoren ein, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken oder abschwächen können. Standort und Niederschläge, Hitze und Trockenheit sind solche Begriffspaare, Schadorganismen und der Eintrag von Luftschadstoffen ein anderes. Umso wichtiger ist es für die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), die Hilfsangebote des „Waldklimafonds“ aufzustocken und die Stressfaktoren laufend im Auge zu behalten: Insektenfraß, Pilzbefall und Trockenphasen.

Ob der Waldbaum gesund oder krank ist, wird an der Baumkrone abgelesen. Sind die Bäume nicht mehr voll benadelt oder voll belaubt, wird die Kronenverlichtung in Stufen gemessen. Die Schadstufen 2, 3 und 4 bezeichnen „deutliche Kronenverlichtungen“ mit mehr als 25 Prozent. Schadstufe 1 rangiert zwischen elf und 25 Prozent und gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 bezeichnet Bäume mit bis zu zehn Prozent Kronenverlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung gibt den Durchschnittswert an.

Die häufigsten Baumarten im Vergleich

Bei Fichten ging der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen gegenüber 2012 um drei Prozentpunkte auf 24 Prozent zurück, die Warnstufe stieg von 35 auf 38 Prozent: Verlichtungsfrei waren 38 Prozent. Die mittlere Kronenverlichtung ging auf 18,8 Prozent gegenüber 19,3 im Vorjahr zurück.

Die Kiefer zeigt mit elf Prozent unverändert deutliche Schwächezeichen. Mit Warnstufe gekennzeichnet sind 42 Prozent, drei Prozent mehr als 2012. 47 Prozent der Kiefern trugen 2013 gesunde Kronen, gegenüber 50 Prozent im Jahr 2012. Eine mittlere Kronenverlichtung zeigten 15,1 Prozent; im Vorjahr waren es 14,5 Prozent.

Bei Buchen zeigten sich mit 35 Prozent drei Prozent weniger deutlich geschädigte Kronen. Unter die Warnstufe fielen 42 Prozent. 2012 waren es 40. Die mittlere Kronenverlichtung sank auf 23,7 gegenüber 24,3 Prozent im Vorjahr. 23 Prozent der Buchen waren 2013 gesund.

Bei Eichen hat der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 50 auf 42 Prozent abgenommen. Unter die Warnstufe fallen 39, 2012 waren es 33 Prozent. 19 Prozent sind frei von Verlichtung gegenüber 17 Prozent 2012. Mittlere Schädigungen finden sich an 27 Prozent der Eichen. Im Vorjahr waren es 29,4 Prozent. Trotz der besseren Zahlen bleibt die Eiche das Sorgenkind der deutschen Wälder. Ursachen sind Fraßschäden durch Schmetterlingsraupen und Mehltaubefall.

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