Getreide vertrocknet – Märkte fahren Achterbahn
Steigende Verbraucherpreise
Diese Erwartungen wirken sich auf die Weltmärkte aus. An den Börsen fahren die Kurse Achterbahn und werden von jeder Wettermeldung beeinflusst. Schon jetzt liegen die Preise für Weizen deutlich über dem Vorjahresniveau. Für die Verbraucherpreise verheißt das nichts Gutes. Selbst eine sehr optimistische Beurteilung der Welternte 2011 seitens des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) ließ die Kurse nur kurzfristig sinken. Wie sich die Getreidepreise in den nächsten Monaten entwickeln, hängt aber neben Westeuropa auch von den Ernten in den USA, der Schwarzmeerregion und Australien ab.
Retten, was noch zu retten ist
Der durch Trockenstress geschädigte Weizen ist leicht zu erkennen. Statt 500 oder 600 Ähren pro Quadratmeter sind es nur 100 oder 200. Die Pflanzen sind zudem sehr klein, und ein Teil der Blätter ist bereits vertrocknet. Dann fehlt die nötige Assimilationsfläche, so dass sich nur wenige kleine Körner pro Ähre bilden. Jetzt gilt es zu retten, was noch zu retten ist. Wo Wasser aus Brunnen oder Oberflächengewässern verfügbar ist, können Beregnungskanonen helfen. Ihr aufwändiger Einsatz rechnet sich aber nur bei hohen Preiserwartungen. Gezielter Pflanzenschutz gegen Insekten wie Blattläuse und Getreidehähnchen und gegen Krankheiten wie Braunrost ist dringend erforderlich, damit die Verluste nicht noch höher ausfallen. Andere Kulturen wie Zuckerrüben und Mais sind noch nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen. Sie befinden sich momentan in der Jugendentwicklung und benötigen erst in einigen Wochen deutlich mehr Wasser.
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