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Die Larven der Rübenzystennematoden verhindern das Wachstum der Hauptwurzeln, sodass sich viele kleine Seitenwurzeln (Wurzelbart) bilden. Foto: Matthias Daub, JKI
15.07.2014
Schule & Wissen

Zwischenfrüchte senken Nematodenbefall

Zuckerrübenertrag mit biologischen Maßnahmen sichern

Der Rübenzystennematode (Herterodera schachtii) gehört zu den bedeutendsten Schädlingen im Zuckerrübenanbau. Mit Zwischenfrüchten und der richtigen Sortenwahl lässt sich der Schädling allerdings in Schach halten.

Wenn Rüben einen Bart bekommen, ist oft der Rübenzystennematode im Spiel. Die Larven der kleinen Fadenwürmer stechen die Wurzeln der Zuckerrüben an und saugen sie aus. Die angestochene Wurzelzelle entwickelt daraufhin ein Nährzellensystem für den Fadenwurm – jeweils eine Larve besetzt eine Nährzelle. Die Folge: Die Hauptwurzel wächst nur noch wenig, stattdessen bilden sich viele kleine Seitenwurzeln, der sogenannte Wurzelbart. Die Pflanzen kümmern teilweise bis zum Absterben vor sich hin. Das Überleben der Nematoden aber ist gesichert.

Mit wachsendem Wurzelbart schwindet der Ertrag. Für den Landwirt ist es schwierig, dem Schädling auf die Schliche zu kommen, denn die Nematoden treten nesterweise auf und nicht etwa gleichmäßig über den Acker verteilt. Das macht zuverlässige Diagnosen extrem aufwändig: Für aussagekräftige Befunde bräuchte man mehrere hundert Bodenproben. Außerdem sitzen die Übeltäter vorzugsweise in tieferen Bodenschichten. Sie mögen Wärme und trockene, lockere Böden, in denen sie sich bequem weiter ausbreiten können.

Kombination aus der richtigen Sorte und Zwischenfrucht

Als wirksame Bekämpfungsstrategie erweist sich eine Kombination aus dem Anbau toleranter beziehungsweise resistenter Zuckerrübensorten im Wechsel mit widerstandsfähigen Zwischenfrüchten.

Resistente Ölrettich- oder Senfsorten im Jahr vor dem geplanten Rübenanbau ausgesät, vermindern die Belastung mit Nematoden. Allerdings sollten die Landwirte nach der Vorfrucht früh dran sein, damit sich ein wüchsiger und tief wurzelnder Bestand entwickeln kann. Das begünstigt dann bei Bodentemperaturen von rund 20 Grad Celsius auch den Schlupf der Nematodenlarven. Die Nematoden dringen zwar noch in die Wurzeln ein, sind aber in den resistenten Sorten nicht in der Lage, sich weiter zu vermehren. Weil viel mehr Männchen als Weibchen gebildet werden, geht die Population bei regelmäßigem Anbau der Zwischenfrüchte zurück.  

Pflanzenschutzmittel für die Bekämpfung von Heterodera schachtii befinden sich zwar in Entwicklung. Im Rübenanbau stehen aber momentan keine zugelassenen Nematizide  zur Verfügung.

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