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Gesunde Reisrispe - nur ohne pilzliche Erkrankungen möglich. Quelle: BASF AgroSlide
15.05.2006
Schule & Wissen

Zahlen, Daten, Fakten 5/06

Alkoholabhängige Igel in England; Pflanzen produzieren Methan; kleine Genveränderung machte Reis kulturfähig; im Ausland gefragt - deutsche Agrarprodukte; ausreichende Ernährung Voraussetzung für bessere Bildung und niedrigere Kindersterblichkeit.

Englische Igel haben ein Alkoholproblem

Die Zahl alkoholabhängiger Igel in England gibt Anlass zur Sorge. Schuld daran sind die so genannten Bierfallen, die Hobbygärtner zum Schutz ihres Gemüses vor gefräßigen Schnecken aufstellen. Die Stacheltiere haben offenbar Gefallen an dem Gerstensaft gefunden und riskieren dabei ihre Gesundheit. Sie rollen sich nicht mehr zum Schutz vor Hunden, Katzen oder auch großen Vögeln zusammen, so dass sie getötet oder verletzt werden. Oft bleiben betrunkene Igel auch in den Bierfallen stecken und verenden jämmerlich. (aus: Natur – Rätsel, Fakten und Rekorde, unglaublich aber wahr, BLV Buchverlag, München)

Forscher entdecken Pflanzen als Methan-Produzenten

Pflanzen produzieren selbst Methan und entlassen es direkt in die Atmosphäre. Diese überraschende Entdeckung haben Forscher des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Kernphysik gemacht. Wie Land & Forst vom 2.2. 2006 weiter berichtet, war es für die Forscher ebenso überraschend, dass Methan selbst in Anwesenheit von Luftsauerstoff gebildet wurde. Die gewonnenen Erkenntnisse seien auch für das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen der globalen Erwärmung und der erhöhten Produktion von Treibhausgasen bedeutsam. Schließlich wird dem organischen Gas Methan eine klimaschädigende Wirkung nachgesagt.

Kleine Genveränderung machte den Reis kulturfähig

Als sich die reifen Samenkörner der wilden Reisgräser nicht mehr so leicht in alle Winde zerstreuten, sondern leicht eingesammelt werden konnten, war der entscheidende Schritt für eine ertragreiche Getreidekultur, von Oryza sativa, getan. Dieser Reis wurde wahrscheinlich ca. 3000 v. Chr. in Kultur genommen. Die Ursache der bahnbrechenden Veränderung haben Pflanzengenetiker der Michigan University in East Lansing jetzt aufgeklärt. Sie wurde durch den Austausch einer einzigen Aminosäure gegen eine andere in dem für die entsprechenden Funktionen der Pflanzen verantwortlichen Protein herbeigeführt. Die Genveränderung bewirkte, dass sich die Trennwand zwischen den Spelzen und den Körnern stellenweise verdickte, so dass die Körner fester in das Gewebe eingebettet wurden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22.3.2006 weiter ausführte, können die erkannten Zusammenhänge genutzt werden, um die Balance zwischen dem Zurückhalten der Körner und einem dennoch zufriedenstellenden Freisetzen beim Dreschen zu optimieren.

Deutsche Agrarprodukte punkten im Ausland

Zum Exporterfolg Deutschlands trägt die Land- und Ernährungswirtschaft mit ihren Produkten maßgeblich bei. Mit rund 33,8 Mrd. Euro (2004) belegt sie unter den exportorientierten Branchen in Deutschland den 4. Platz. Ihre Chancen auf den ausländischen Märkten liegen dabei in den Kernkompetenzen Qualität, Sicherheit und Kontrolle sowie Natürlichkeit und Vielfalt. Einen besonders hohen Bekanntheitsgrad haben deutsche Lebensmittel in Großbritannien, Spanien, Polen und Russland.

FAO dringt auf mehr Investition in die Landwirtschaft armer Länder

Drei Viertel der weltweit 852 Millionen Unterernährten, davon 815 Millionen in Entwicklungsländern, leben auf dem Land. Zur Verringerung der Unterernährung dringt die Ernährungs- und Landwirtschafts-Organisation der Vereinten Nationen ( FAO ) deshalb weiter auf mehr Investitionen in die Landwirtschaft und die ländlichen Regionen der betroffenen Länder.

Anlässlich der Veröffentlichung des FAO-Ernährungsberichts 2005, wies Dr. Jacques Diouf, Generalsekretär der Organisation darauf hin, dass das Ziel der Verringerung des Hungers nicht getrennt von anderen Zielen gesehen werden dürfe. Vielmehr sei eine ausreichende Ernährung eine Voraussetzung dafür, dass eine bessere Bildung, niedrigere Kindersterblichkeit und mehr Umweltschutz erreicht würden.