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Chayoten stammen aus Südamerika. Ihre Form ähnelt der von Birnen, Paprika oder Mangos. Foto: Shutterstock
19.04.2018
Schule & Wissen

Schon mal Chayoten probiert?

Ertragreiche Tropenfrucht rankt bis zu 30 Meter

Mit exotischen Gemüsen lernt man einfach nie aus. Oder kennen Sie etwa Chayoten? Wenn nicht, ist das keine Schande. Denn die südamerikanischen Kürbisgewächse sind bei uns nur Insidern bekannt. In mitteleuropäischen Breiten wachsen sie in Gewächshäusern beziehungsweise im Sommer in den wärmeren Regionen, wie zum Beispiel am Kaiserstuhl (Oberrhein).

Wissenswert

Aus dem deutschen Namen Gemüsegurke und der Zugehörigkeit zu den Kürbisgewächsen lassen sich schon Rückschlüsse auf den Geschmack ziehen. Der liegt nämlich je nach Reife und Sorte zwischen Gurke, Zucchini, Birne und Kohlrabi. Auf jeden Fall ist er ziemlich neutral. Deswegen benötigt die Chayote auch intensivere Partner in Speisen oder eine gute Prise Gewürze. Als Salat kann sie nach dem Schälen roh genossen werden. Die Früchte sollte man unter fließendem Wasser schälen, weil dabei ein klebriger Milchsaft austritt. Als Gemüse passt sie gut zu Fleisch-, Wild- und Fischspeisen. Junge Blätter dienen in ihren Heimatländern als Suppeneinlage oder werden wie Spinat zubereitet. Eine besondere Delikatesse sollen die Rhizome der ausdauernden Pflanze sein. Sie werden wie Kartoffeln zubereitet.

Die Früchte der Chayote unterscheiden sich sortenbedingt in Größe, Farbe und Form. Meist sind sie faustgroß. Sie können aber auch bis zu 20 Zentimeter lang werden. Die Farbe schwankt zwischen gelb, hellgrün und dunkelgrün. Die Form ähnelt der von Birnen, Paprika oder Mangos. Manche Sorten weisen Längsfurchen und zum Teil auch Stacheln auf, die allerdings recht weich sind. Das Fruchtfleisch ist weiß oder grünlich.

Ähnlich wie die verwandten Zucchini oder Gurken bestehen Chayoten zu 97 Prozent aus Wasser und sind dementsprechend energiearm. Die Früchte enthalten jedoch unter anderem mit Calcium, Eisen und Kalium wertvolle Mineralstoffe. Vitamin C ist ebenfalls enthalten.

Frische Früchte kommen von März bis Juni aus Brasilien und von April bis Dezember aus Costa Rica und Kenia nach Deutschland. Die wichtigsten Abnehmerländer in Europa sind Frankreich, Deutschland und Großbritannien.

Herkunft und Ansprüche

Die mehrjährige Chayote (Sechium edule) stammt aus den Tropen und Subtropen Mittel- und Südamerikas. Sie benötigt zum Überwintern 15 Grad Celsius, Frost kann sie nicht vertragen. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche. Er sollte aber frei von Staunässe sein. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte.

Anbau

Chayoten lassen sich gut aus dem großen Kern der Frucht ziehen. Er keimt bereits nach der Reife in der Frucht, Bodenkontakt ist nicht erforderlich. Unter guten Wachstumsbedingungen rankt die schnellwüchsige Pflanze bis zu 30 Meter weit und bedeckt mit ihren etwa handgroßen Blättern eine mehrere Dutzend Quadratmeter große Fläche. Im Erwerbsanbau lässt man die Pflanze an einem Gerüst ranken. Das wird so gebaut, dass sich Pflücker zur Ernte darunter frei bewegen können. In Regionen mit Jahreszeiten entwickelt die Pflanze ein Rhizom, in dem sie Reservestoffe speichert, die sie für den Wiederaustrieb im Frühjahr braucht. Hauptanbaugebiete sind die tropischen und subtropischen Länder Mittel- und Südamerikas sowie die USA, Indien und Afrika.

Pflanzenschutz und Düngung

Die Tropenpflanze ist recht unempfindlich gegenüber Schaderregern. Sie zählt zu den Starkzehrern und benötigt deswegen reichlich Dünger.

Ernte und Lagerung

An einer weit verzweigt rankenden Pflanze wachsen bis zu 300 Früchte. Beim Einkauf sollte man auf harte sowie gleichmäßig gefärbte und pralle Früchte achten. Werden sie hingegen bereits weich, ist das kein Zeichen für Reife, sondern für einsetzende Fäulnis. Im Kühlschrank halten sie sich etwa zwei Wochen, unter optimalen Lagerbedingungen (circa 10 Grad Celsius und 90 Prozent relative Luftfeuchte) auch bis zu sechs Wochen.

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