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Herbarium - Blättersammlung als Aufgabe im Biologieunterricht. Quelle: Digitale Zeiten GmbH
28.01.2006
Schule & Wissen

Nur gesunde Blätter für’s Herbarium

Blätter sammeln und haltbar aufbewahren – so lernt man Pflanzen kennen

Im Biologieunterricht bekamen wir die Aufgabe, ein Herbarium anzulegen. Wir sollten Blätter von Bäumen und Sträuchern sammeln, bestimmen und pressen.

Im Garten meines Opas hatte ich im September angefangen, die Blätter zu sammeln. Mein Opa kennt sich mit Pflanzen sehr gut aus. Deshalb hatte ich schon bald 19 Blätter von verschiedenen Pflanzen zusammen. Ich presste die Blätter zwischen den Seiten eines dicken Buchs, auf das ich noch mehrere schwere Bücher legte. Ich habe die Bäume und Sträucher mit einer Digitalkamera fotografiert, sie in meinem Computer mit einem Bildbearbeitungsprogramm geschärft und auf die richtige Größe zugeschnitten. Eine Woche später nahm ich ein kleines Pflanzenbestimmungs-Buch „Welcher Baum ist das?“, um die Blätter zu bestimmen. Anschließend pflegte ich in meinen Computer ihre jeweiligen Steckbriefe unter die vorher bearbeiteten Fotos ein. Es war zwar eine sehr aufwändige Arbeit, aber sie gefiel mir!

Als ich die gepressten Blätter zwei Wochen später wieder anschaute, fiel mir auf, dass manche nicht gut aussahen – sie waren von merkwürdigen weiß-grauen Flecken bedeckt. Deshalb ging ich wieder in den Garten und sammelte einige neue Blätter. Auch dort waren an einigen, z. B. von einem Birnbaum, weiße Flecken zu sehen. Als ich meinen Opa fragte, was dies sein könnte, sagte er mir, es sei Mehltau. Ich fand ihn auch bei einigen anderen Pflanzen wie z. B. Eiche, Herbstaster und Goldrute. Das machte mich neugierig, und ich wollte mehr über die Krankheit an den Blättern wissen.

Blätter - wie mit Mehl überpudert

Es gibt viele Arten des Mehltaus, die jeweils auf eine bestimmte Kulturpflanzen spezialisiert sind. Kaum eine ist vor dem pilzlichen Krankheitserreger sicher. Auf den Blattoberseiten, oft aber auch auf der Unterseite, bilden sich zuerst kleine weiß-graue Punkte, die in kurzer Zeit einen weißlichen, fleckenweisen Belag bilden. In kürzester Zeit verbreitet sich der Mehltau auf der ganzen Pflanze und dringt in das Gewebe ein. Ihr Wachstum und am Ende auch die Früchte leiden darunter. Die Sporen des Mehltaus werden durch Wind, Insekten und Regentropfen transportiert. Je nachdem, ob der Mehltau auf der Blattoberseite oder auf beiden Seiten auftritt, unterscheidet man zwischen Echtem und Falschem Mehltau.

Eine Heckenrose mit Rost

Der so genannte Rost ist auch eine pilzliche Erkrankung, die ich aber seltener im Garten gesehen habe als den Mehltau. Auf den Blattoberseiten bilden sich stecknadelkopfgroße, gelblich-rötliche und im Herbst schwarze Flecken. Es sind bisher immerhin 5 000 Arten des Pilzes bekannt. Er breitet sich an den Pflanzen aus und schädigt sie so in ihrer Entwicklung. Und das vor allem auch, weil sich dieser Rostpilz so stark vermehrt. Die befallenen Blätter sterben ab und fallen dann schließlich runter.

Eine Motte hatte es auf die Rosskastanie abgesehen

Bei einer Rosskastanie konnte ich die Folgen von einem Befall mit der Kastanienminiermotte sehen. Die Blätter waren schon früh, im August, abgefallen. Schuld daran waren die Larven des winzigen Schmetterlings, der Motte. Die Larven fressen das Blattgewebe zwischen den Blattadern. Gegen das Licht gehalten, sieht man die Gänge. Das Blatt färbt sich braun und fällt ab. Wird die Kastanie mehrere Jahre hintereinander befallen, kann der ganze Baum absterben.

Für mein Herbarium habe ich selbstverständlich nur gesunde Blätter verwendet

Ich habe die Blätter auf ein weißes Blatt Papier geklebt und noch eine kleine Information über die Beschaffenheit und Optik des Blatts geschrieben. Dann war ich fast fertig. Ich besorgte mir noch Klarsichtfolien und legte die Blätter hinein. Die Folien heftete ich in einen grünen Ordner und gab meine Arbeit in der Schule ab. Nun war mein Biologielehrer an der Reihe, meine Arbeit zu benoten. Ich war sehr gespannt und bin dann für meine Arbeit mit einer sehr guten Note belohnt worden.

Niklas, 12 Jahre