Die Weltbevölkerung wächst jährlich um 80 Millionen Menschen - auf 9,2 Milliarden bis 2050. Das wird nicht so weitergehen, schätzt ein namhafter Zukunftsforscher
Älterwerden birgt nach Ansicht von Matthias Horx eine begrüßenswerte Verlängerung der aktiven Lebenszeit, wie er in seinem Vortrag über die wichtigsten gesellschaftlichen Trends ausführte. Ein weiterer Megatrend sei die sich verändernde gesellschaftliche Rolle der Frau. Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft würde es immer wichtiger, das Potenzial gut ausgebildeter Frauen zu nutzen. Künftig hänge der Wohlstand der Gesellschaft weniger von der handwerklichen Arbeit und der industriellen Produktion, sondern vielmehr von Ideen und Teamwork ab. Auch die rückläufige Geburtenrate hält der Trendforscher global gesehen nicht für eine Bedrohung; eine kleinere Zahl von Kindern führe dazu, dass diese bestens ausgebildet und erzogen würden. In vielen Ländern der Welt sei die rückläufige Geburtenrate mit steigendem Wohlstand verbunden.
Als Beispiel nannte er die wirtschaftliche Entwicklung in Bangladesh, über das früher meistens nur im Zusammenhang mit Armut und Elend berichtet wurde. Im vergangenen Jahr lag die Geburtenrate bei 2,3 Kindern und die Kindersterblichkeit sei unter zwei Prozent gesunken. Dies sei vornehmlich der besseren Ausbildung und der Vergabe von Mikrokrediten an Frauen zu danken.
Heute liege die Geburtenrate der Welt nur noch knapp über der Reproduktionsrate. „Sehr wahrscheinlich werden wir im Jahr 2150 wieder bei 6 Milliarden Menschen angekommen sein“, schätzt Horx.