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Rosenkäfer beim Fraß an Rhabarber-Blütenstand. Foto: Klaus Margraf
05.06.2014
Schule & Wissen

Fliegende Edelsteine im Garten sind meist Gemeine Rosenkäfer

Die metallisch-grün schimmernden Käfer sind ab Mai zu beobachten

Der Gemeine Rosenkäfer Cetonia aurata, der auch zur Familie der Blatthornkäfer gehört und sich hier einige Jahrzehnte rar gemacht hat, tritt nun örtlich wieder häufiger auf. Beim Umsetzen des Kompostes kann man seine Larven, die Engerlinge, in großer Zahl finden. Man sollte sie nicht vernichten. Die Tiere schaden kaum, die Käfer sind für kurze Zeit ein Schmuck für den Garten. Es lohnt sich daher, Erscheinungsbild und Lebensweise des Gemeinen Rosenkäfers kennenzulernen.

Mit tiefem Brummen kündigt der große Käfer seinen prunkvollen Auftritt an

Während der Rosenkäfer an kühlen und trüben Tagen zwischen Ende Mai und Juli meist träge an den Pflanzen oder in den Blüten sitzt, ist er an warmen, sonnigen Tagen flugaktiv und umschwärmt brummend blühende Pflanzen. Er ernährt sich vorwiegend von Pflanzensäften und Pollen in den geöffneten Blüten. Hier kann man den eineinhalb bis zwei Zentimeter langen, glänzend goldgrünen Käfer leicht finden. Auf seinen Flügeldecken trägt er weißschuppige Querflecken. Seine metallisch schimmernden Flügel sind fest miteinander verwachsen und können nicht, wie bei Käfern üblich, ausgebreitet werden. Zum Fliegen verwendet das Insekt des Jahres 2000 seine Hautflügel. Dadurch zeigt er auch im Flug seinen metallischen Glanz.

Süße Pflanzensäfte an Bäumen und Blüten, gerne von Rosen, aber auch von Bärenklauarten haben eine große Anziehungskraft für die Käfer. Man kann sie aber auch an anderen Doldenblütern, in Spiersträuchern, Pfingstrosen, Wiesenrauten, Brombeeren und sogar in Apfel- Holunder- oder Rhabarberblüten finden.

Nicht mit Engerlingen des Maikäfers verwechseln

Im Frühsommer legen die Weibchen die Eier in den Boden ab. Die Larven haben die typische Engerlingsform, sind bauchwärts gekrümmt und werden drei bis vier Zentimeter lang. Im Gegensatz zu Maikäfer-Engerlingen, haben sie nur eine kleine Kopfkapsel, schwach entwickelte Beine und vergleichsweise zierliche Beißwerkzeuge. Sie leben im Boden von verfaulenden Holzresten oder von Holzschäl- und -Sägeabfällen. Daher sind sie auch in Komposten mit Strauch- oder verholzten Staudenresten zu finden. Im Gegensatz zu Maikäferlarven fressen die des Rosenkäfers keine Pflanzenwurzeln. Nach zwei bis vier Jahren verpuppen sich die Engerlinge in einem aus Holzstückchen, Erde und Sand geformten Kokon.

Der Gemeine Rosenkäfer steht unter Naturschutz Obwohl er Pflanzenfreunde auch ärgern kann, als gefährlichen Schädling kann man den Käfer nicht ansehen. Gezielte Bekämpfungsmaßnahmen sind gegen den nach Natur- und Artenschutzrecht besonders geschützten Rosenkäfer ohnehin verboten. Es kann vorkommen, dass der Rosenkäfer an den Staubgefäßen der Blüten frisst. Das muss toleriert werden, auch wenn einzelne Blüten völlig ausgefressen werden. Beim Umsetzen des Kompostes „ausgesiebte“ Engerlinge setzt man am besten zurück in den frischen oder halbreifen Kompost. Wer die erwachsenen Käfer auf die abgesiebte Erde setzt, erleichtert ihnen das Eingraben zum Überwintern.