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Mit der Industrialisierung verbesserten sich die Lebensbedingungen der Bauern. Foto: Bayer CropScience
06.09.2011
Schule & Wissen

Die ersten Bauern waren klein und kränklich

Die Anfänge der Landwirtschaft waren schwer

Ausgerechnet die Bauern litten unter Mangelernährung, als sie begannen, das Land systematisch zu bewirtschaften. Sie blieben kleiner als die Jäger und Sammler ihrer Zeit und litten unter gesundheitlichen Defiziten.

Als die Menschen vor 10 000 Jahren sesshaft wurden und die Nahrungsproduktion aufnahmen, bezahlten sie dafür zunächst einen hohen biologischen Preis: An die Stelle der gewohnten vielseitigen Ernährung aus erbeuteten Tieren und gesammelten Pflanzen, engten die Bauern ihr Nahrungsspektrum auf wenige landwirtschaftliche Erzeugnisse ein. Die Schattenseiten dieser frühesten Landwirtschaft zeigten sich nicht nur an der abnehmenden Körpergröße, sondern auch an ihrem schlechten gesundheitlichen Zustand. Die Skelett- und Zahnfunde aus jener Zeit belegen dies. Zustand der Zähne, Knochendichte sowie Brüche und Fehlbildungen lassen Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand zu. Es fehlte diesen Menschen offensichtlich an Kalzium und anderen Mineralien und Nährstoffen. Die neue Sesshaftigkeit, die höhere Bevölkerungsdichte und der enge Kontakt mit ihren Nutztieren begünstigten Infektionskrankheiten. Zu diesen Ergebnissen kamen Forscher der amerikanischen Emory Universität in zahlreichen Studien. Es war wohl die Suche nach dem Schutz und der Sicherheit fester Siedlungen, die die Menschen veranlasste, die Mühen und Entbehrungen der frühen Landwirtschaft auf sich zu nehmen.  

Deutliche Fortschritte mit der modernen Nahrungsmittelproduktion

Die durchschnittliche Körpergröße nahm in den meisten Völkern erst allmählich wieder zu. Besonders auffällig ist die Zunahme der Körpergröße und der verbesserte Gesundheitszustand der Menschen in den letzten 75 Jahren. Die Entwicklung setzte mit dem Beginn der industrialisierten Nahrungsmittelproduktion ein. Auch heute stammen noch rund 60 Prozent unserer Kalorien von Mais, Weizen und Reis. Welchen Einfluss Hungersnöte und Mangelernährung haben, zeigt sich am aktuellen Beispiel Nordkoreas, dessen Einwohner durchschnittlich zehn Zentimeter kleiner sind als die Südkoreas.

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