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Die Grünlilie ist eine weit verbreitete "Lufterfrischer-Pflanze". Foto: Fotolia
27.12.2016
Haus & Garten

Zimmerpflanzen filtern die Luft

Schadstoffen im Zimmer kann man wirksam zu Leibe rücken

Dicke Luft ist weder im Büro noch in der Wohnung erwünscht. Nicht umsonst steht die oft als „Beamtengras“ verspottete Grünlilie in vielen Räumen, sie ist als Schadstofffilter schon lange bekannt. Eine neue Studie bestätigt nun unsere Vorlieben bei der Pflanzenwahl.

„Gebäude können große Mengen an Volatile Organic Compounds oder kurz VOCs enthalten, das sind flüchtige, dampf- oder gasförmige organische Verbindungen. Die Mengen sind manchmal so groß, dass man sie riechen kann“, sagt der amerikanische Chemiker Vadoud Niri. Er und seine Kollegen haben untersucht, mit welchen Pflanzen sich Schadstoffe aus Wohnräumen besonders wirksam verbannen lassen. Dafür setzten die Forscher je ein Exemplar der fünf untersuchten Pflanzenarten in eine verschlossene, luftdichte Kammer, die eine von acht untersuchten flüchtigen organischen Verbindungen in einer definierten Konzentration enthielt. Über Stunden maßen die Forscher die Konzentration der Substanz in der Kammer und beobachteten, in welchem Maße sie sank. Besonders erfolgreich schnitten die Gattung Guzmania lingulata aus der Familie der Bromelien- bzw. Ananasgewächse, der immergrüne Drachenbaum Dracaena fragrans und die Grünlilie Chlorophytum comosum ab.

Auch für die NASA interessant

Die Raumfahrtbehörde NASA hatte bereits 1989 eine Liste von Pflanzen veröffentlicht, mit denen sich die Luftqualität im Gebäudeinneren verbessern lässt. Anlass zu der Forschung waren Berichte über das sogenannte Sick-Building-Syndrom, die damals aufgekommen waren. Nachdem Arbeiter in Räumen gearbeitet hatten, die zugunsten der Energieeffizienz luftdicht verschlossen waren, klagten sie unter anderem über juckende Augen, Benommenheit und Kopfschmerzen. Die Raumfahrtbehörde interessierte sich für dieses Thema, um die Bedingungen auf Raumstationen zu verbessern. Denn die Luftqualität in Raumschiffen wie auch in Wohn- und Büroräumen leidet insbesondere unter Benzol und Formaldehyd, die beide zu den flüchtigen organischen Verbindungen zählen. Bei ihrer Versuchsreihe stellte die NASA fest, dass manche Pflanzen binnen 24 Stunden große Mengen von Substanzen absorbieren können. So hatte der Gemeine Efeu, der oft an Hauswänden emporrankt, aber auch als Zimmerpflanze genutzt werden kann, nach dieser Zeit etwa 90 Prozent des Benzols beseitigt, mit dem er sich in einer versiegelten Kammer befand.

Quelle: pflanzenforschung.de

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