Wie Hobbygärtner Phytophthora infestans an Tomaten vorbeugen können
2009 trifft die Kraut- und Braunfäule vor allem die Gärtner in Süddeutschland. Experten gehen davon aus, dass in Bayern etwa 75 Prozent aller Freilandtomaten befallen sind, weil es bis Anfang Juli beinahe täglich regnete. Auch in Baden-Württemberg sind die Tomatenpflanzen nach Angaben von Dr. Friedrich Merz von der Landesanstalt für Pflanzenschutz, stark befallen. „Viele verlieren fast die ganze Ernte“, sagte Merz. Der Pilz macht seinem Namen alle Ehre, denn im Griechischen bedeutet „phyton“ Pflanze und „phthora“ Vernichtung.
Ist der Pilz erst einmal da, können ihn selbst widerstandsfähige Sorten nicht aufhalten. Sie können bestenfalls eine Ausbreitung verzögern. Bei leichtem Befall sollte man die Blätter abschneiden und vernichten. Mit Fungiziden kann man die Ausbreitung der Krankheit verhindern. Man muss dabei allerdings Wartezeiten bis zum Verzehr beachten. Wird der Befall zu spät erkannt, ist den Tomaten nicht mehr zu helfen.
Tomaten brauchen ein Dach über dem Kopf
Vorbeugende Maßnahmen sind empfehlenswert. Damit die Tomatenpflanzen trocken bleiben und vor Niederschlägen geschützt sind, sollten Tomaten unter Dach oder im Gewächshaus stehen. Die Pflanzen müssen wenigstens einen halben Meter Abstand haben, damit sie im Luftzug gut abtrocknen können. Dann haben die Pilzsporen wenig Chancen, auf den Blättern auszukeimen. Außerdem darf man sie nur von unten gießen. Um Spitzwasser zu vermeiden empfiehlt es sich, den Boden mit Folie abzudecken oder die ältesten, bodennahen Blätter zu entfernen.
Das Dach bietet jedoch auch keinen hundertprozentigen Schutz, weil die Pilzsporen mit dem Wind – von den Kartoffeln zu den Tomaten – transportiert werden. Bei Kartoffeln, die wie Tomaten zu den Hauptwirtspflanzen des Pilzes gehören, ist Phytophthora infestans als Kraut- und Knollenfäule bekannt.