Schabefraß an Obst- und Ziergehölzen
Mit einem Befall der Schwarzen Kirschblattwespe ist an Vogelkirsche, Süß- und Sauerkische, Pfirsich, Aprikose, Pflaume, Scheinquitte, Quitte, Birne, Felsenbirne, Apfel, Weißdorn und Eberesche zu rechnen. Etwa 1 Zentimeter große schwarzgrüne und mit einer Schleimhülle bedeckt schwärzliche, nacktschneckenähnliche Larven der Schwarzen Kirschblattwespe Caliroa cerasi (Eriocampoides limacina) schaben auf der Blattoberseite das Gewebe so ab, dass nur noch die dünne untere Epidermis zwischen den Blattadern stehen bleibt. Diese Art des Schadfraßes wird auch als „Fensterfraß“ bezeichnet. Die übrig gebliebene Epidermis wird schließlich braun. Bei starken Fraßschäden bekommt das gesamte Laub dann ein bräunlich verbranntes Aussehen.
Der Schädling tritt jährlich in zwei Generationen auf. Im Mai/Juni erscheinen die glänzend schwarzen, 5 Millimeter langen Wespen. Sie legen ihre weißen walzenförmigen Eier einzeln in das Blattgewebe. Nach einer Larvenzeit von vier bis sechs Wochen verpuppen sich die Tiere kurz unter der Bodenoberfläche in einem Kokon. Die zweite Blattwespengeneration erscheint im Juli/August. Die Larven dieser Generation verursachen den Hauptschaden. Man kann sie bis zum Oktober an den Blättern fressend finden. Die erwachsenen Larven dieser Generation begeben sich zur Überwinterung in den Boden und verpuppen sich erst im folgenden Frühjahr, etwa im April.
Die Populationsdichte des Schädlings ist großen Schwankungen unterworfen. So kann man örtlich ein derartiges Massenauftreten feststellen, dass es an den betroffenen Gehölzen zu einem völligen Kahlfraß kommt, während im kommenden Jahr nicht der geringste Befall festzustellen ist.
Abhilfe: Wenn die 1. Generation wider Erwarten stark auftritt, können Behandlungen mit zugelassenen Mitteln durchgeführt werden. Wer Wert auf die schöne Herbstfärbung legt, muss auch die 2. Generation im Auge behalten und notfalls Gegenmaßnahmen durchführen.