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Moospolster haben zum Absterben der Gräser geführt. Foto: Klaus Margraf
30.09.2014
Haus & Garten

Moos im Rasen – ein ewiges Ärgernis

So werden Sie Moos wieder los

Moose sind anspruchslose Pflanzen. Sie brauchen kaum Nährstoffe und wenig Licht. Meist treten sie dort auf, wo der Boden durch eine ungünstige Bodenstruktur oder durch Staunässe stark verdichtet und damit luftundurchlässig ist. Für das Graswachstum sind solche Bedingungen ausgesprochen ungünstig. Es entstehen Lücken in der Grasnarbe, der "Lückenbüßer" Moos besiedelt diese, ein Zeichen für eine Rasenschwäche.

In den letzten Jahren haben sich neben den im Rasen typischen Schnabelmoos-, Sternmoos- und Kranzmoos-Arten zunehmend auch Lebermoos-Arten und Blattflechten verbreitet. Nicht alle Moosarten bevorzugen eine saure Bodenreaktion. So sind beispielsweise einige Schönschnabelmoos-Arten als Bewohner basischer Standorte ausgewiesen. Moos zeigt also nicht unbedingt saure Böden an.

Ursachen für den Moosbesatz im Rasen

Im Schatten von Bäumen und Sträuchern findet man gehäuft Moos im Rasen. Wenig Licht und viel Feuchtigkeit im Boden locken es an. Aber auch an sonnigen Stellen siedeln sich Moose an, wenn der Boden verdichtet ist. Lehmige oder tonige Böden und eine starke Trittbelastung, womöglich noch Staunässe durch Grund- oder Schichtwasser, das ist für die Wurzeln der Rasengräser zu viel. Sie können nur noch eingeschränkt Nährstoffe und Wasser aufnehmen, sodass die Rasenpflanzen langsam absterben. Wenn im Herbst oder im zeitigen Frühjahr starke Niederschläge und niedrige Temperaturen vorherrschen, kann das Gras nicht recht wachsen. Im kalten Boden können die Wurzeln die Nährstoffe nur schwer oder gar nicht aufnehmen. Die anspruchslosen Moose hingegen können sich auch bei diesen Witterungsbedingungen noch voll entwickeln. Kein Wunder also, dass Moos in diesen Jahreszeiten besonders zunimmt.

Gegenmaßnahmen:

Dauerhaft kann man das Moos im Rasen nur bekämpfen, indem man die Bedingungen verändert. Zum Beispiel durch gute Durchlüftung: Regelmäßiges vertikutieren und aerifizieren der Rasenfläche hemmt das Mooswachstum. Stark beanspruchter Rasen dankt eine Besandung. Beim Aerifizieren werden mit einer Aerifiziergabel oder -walze möglichst viele, etwa daumendicke Zylinder aus dem Boden gestanzt, um Verdichtungen im Boden aufzubrechen und den Boden zu belüften. Als „sportliche“ Alternative empfiehlt sich eine Grabegabel zum Bohren. Die entstandenen Löcher verfüllt man mit gewaschenem Quarzsand.

Der Rasen darf nicht zu häufig und nicht zu tief geschnitten werden. Für die Liegewiese sind vier Zentimeter eine optimale Schnitthöhe, für Zierrasen bis zweieinhalb Zentimeter. Ausreichendes Wässern in Trockenperioden verhindert Verbrennungsschäden. Einzelne Moosnester können mit Moosvernichtern, die zum Teil auch mit Düngern kombiniert sind, behandelt werden. Sie basieren auf den natürlichen Verbindungen Pelargonsäure, Eisen(III)Phosphat oder Eisen(II)Sulfat. Die nach dem Beseitigen der Moosnester entstandenen Lücken müssen sofort mit „Reparaturrasen“ neu eingesät werden.

Die Flächen gegen Moos pauschal zu kalken, ist nicht empfehlenswert, weil einige Moosarten kalkige Standorte mögen. Außerdem liegt die optimale Bodenreaktion für die Rasengräser im leicht sauren Bereich zwischen pH 5,5 bis 6,5. Diese sollte nicht erhöht werden.

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