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Saugschäden an Blaufichte durch die Grüne Fichtenblattlaus (Sitkafichtenlaus). Foto: Klaus Margraf
11.03.2014
Haus & Garten

Grüne Fichtenblattlaus verursacht kahle Stellen an Blaufichten

Kontrolle im Frühjahr vor allem nach milden Wintern nötig

Besonders nach milden Wintern bedürfen Blaufichten der genauen Beobachtung: Haben sie braune Nadeln und kahle Stellen, besteht Verdacht auf Läusebefall. Blaufichten, die auch als Blautanne, Edeltanne oder Silbertanne bezeichnet werden, stehen auf der Speisekarte der Grünen Fichtenblattlaus, auch als Sitkafichtenlaus oder Fichtenröhrenlaus bekannt. Nicht etwa Umweltschäden, sondern die Natur selbst stört also hier das Wohlbefinden der Bäume. Kontrolle, Pflege und bei Bedarf auch Pflanzenschutzmittel bewahren die schönen Gehölze vor bleibenden Schäden.

Sie sind grün, haben rote Augen und saugen an den Nadeln

Diese grün gefärbte, 1 bis 1,8 Millimeter große Blattlausart mit den auffälligen roten Augen befällt alle Arten der Gattung Picea, manche mehr und manche weniger. Nach Beobachtungen im Berliner Raum waren vorwiegend verschiedene Sorten der Blauen Stechfichte (Picea pungens) befallen.

Die Läuse besiedeln die Gehölze zunächst auf den unteren, inneren Zweigen der Schattenseite und saugen an den Nadelunterseiten. Erst bei starkem Wachstum der Population wandern sie auch an die äußeren Triebe, in die oberen Kronenteile oder auf die Südseiten der Wirtspflanzen. Durch die Saugtätigkeit bekommen die Nadeln zunächst gelbe Flecken, später verfärben sie sich rötlichbraun bis braun und fallen ab. Den Neutrieb im Frühjahr verschont diese Blattlaus in der Regel – von ein paar Einzelfällen abgesehen.

Milde Winter fördern den Läuse-Befall

Der Schädling muss ständig überwacht werden, vor allem nach milden Wintern. Denn erst längere Frostperioden mit Temperaturen unter minus 14 Grad Celsius beeinträchtigen die Läuse beim Überwintern so stark, dass sich die neue Generation im Frühjahr nur langsam aufbaut. Wenn die Mitteltemperatur des kältesten Monats im Winter unter 0,5 Grad Celsius liegt, ohne dass eine absolute Minimumtemperatur von minus 14 Grad Celsius erreicht wird, ist zeitig im Frühjahr mit Schäden zu rechnen. Bleibt es also mild, können sich die Läuse durch Jungfernzeugung bereits ab Temperaturen um null Grad Celsius weitervermehren. Nach Literaturangaben werden selbst bei minus fünf Grad vereinzelt Läuse geboren. In solchen Jahren können schon ab Anfang April starke Schäden auftreten. Bis zum Beginn des Maitriebs sind dann bereits viele der alten Nadeln abgeworfen. Die braunen Blaufichten müssen in der Regel nicht gerodet werden. Aus den Triebknospen wächst ein zunächst läusefreier, gesunder Maitrieb hervor. Erst im Herbst, wenn der Trieb ausgereift ist, saugen die Läuse auch hier.

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die unliebsamen Besucher öfter kommen. Werden die Bäume mehrere Jahre hintereinander stark befallen, können insbesondere Jungbäume derart geschädigt sein, dass sie ihren Schmuckwert verlieren und schließlich eingehen.

Bäume bei der Regeneration unterstützen

Eine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung nach dem Austrieb unterstützt vor allem in Trockenperioden die Regeneration. Dann kann sich der Maitrieb besonders kräftig entwickeln und ein optimales Längenwachstum erreichen.

Zur Kontrolle gezielt „auf den Busch klopfen“

Der Klopftest hat sich bewährt: Im Frühjahr innere, untere Zweige über einer hellen Unterlage (zum Beispiel weiße Tücher) abklopfen und diesen Klopftest gegebenenfalls wöchentlich wiederholen. Finden sich mehr als sechs Läuse auf einer Fläche von der Größe eines DIN A 4-Blatts, sind gezielte Bekämpfungsmaßnahmen anzuraten. Rechtzeitige Behandlungen zeitigen in der Regel Erfolg. Verschiedene zugelassene Insektizide helfen, die Läuse unter Kontrolle zu halten und die Schönheit der Bäume zu bewahren.

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