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Behaartes Knopfkraut (Galinsoga ciliata) auch als Franzosenkraut bekannt. Quelle: Naturganznah
31.08.2010
Haus & Garten

Das Franzosenkraut ist lästig, aber lecker

In der Landwirtschaft wird das Unkraut konsequent bekämpft

Das Franzosenkraut, auch als Knopfkraut bekannt, fühlt sich fast überall zuhause. Es ist nicht eben wählerisch, wächst an Straßen- und Feldrändern ebenso wie in Gärten und auf Äckern. Das Unkraut bevorzugt stickstoffreiche, lehmige Standorte. Da es keine Fröste mag und erst im Mai keimt, ärgert es vor allem die Anbauer von Zuckerrüben und Kartoffeln. Das Franzosenkraut hat allerdings auch eine andere Seite: Viele Köche lieben es, weil sich aus den Blättern des Kleinblütigen Knopfkrautes ein schmackhafter Salat zubereiten lässt.

Das Kraut gehört zu den so genannten Neophyten. Dazu zählen Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 in Regionen verschleppt wurden, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen. Die Heimat des Knopfkrautes ist Peru. Im 18. Jahrhundert pflanzten die Europäer es in botanischen Gärten an. In Frankreich soll es aufgrund der wohlschmeckenden Blätter sogar als landwirtschaftliche Kultur angebaut worden sein.

Das Knopfkraut wurde aber schnell zur Plage. Es breitete sich hemmungslos über den ganzen Kontinent aus. Kommt es zur Blüte, entwickelt das Unkraut unzählige Samen, die selbst bei ungünstigen Bedingungen noch zur Notreife kommen und ihre Keimfähigkeit über Jahrzehnte behalten. In den landwirtschaftlichen Kulturen bekämpft man Franzosenkraut, das als Kleinblütiges Knopfkraut (Galinsoga parviflora) oder als Behaartes Knopfkraut (Galinsoga ciliata) auftritt, deshalb im frühen Wachstumsstadium konsequent mit Herbiziden.

Im Gemüse- oder Blumenbeet hilft nur das kompromisslose Entfernen und Vernichten, denn die Pflanze gibt nicht so schnell auf. Zieht man die Pflanzen nur heraus, wurzeln sie bei günstigen Bedingungen wieder an. Lässt man sie größer werden, muss man sich mit starken Wurzelballen auseinandersetzen. Der Spross bricht dann gerne ab, die Pflanze wächst weiter. Das gilt auch für Pflanzen, die auf den Kompost wandern. Auch dort kann die Pflanze wieder anwachsen.

Napoleon hinterlässt Spuren

Die Namen Franzosenkraut wie auch Knopfkraut sind eng mit Napoleon verbunden. Die invasive Pflanze trat zur Zeit Napoleons ihren Siegeszug über ganz Europa an. Die Blüten des Krautes erinnern an die Knöpfe an den Uniformen der französischen Soldaten. Daher könnte die Bezeichnung Knopfkraut rühren.