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Blüte des Schneeballs. Foto: Wiltrud Wolters
11.06.2009
Haus & Garten

Blattkäfer gefährdet den Schneeball

Die Larven des Schneeballblattkäfers fressen die Blätter bis auf die Rippen ab

Kaum erfreuen sich die Gartenfreunde am wunderschönen Bild des weiß blühenden Schneeballs, ist es mit der Pracht oft auch schon wieder vorbei. Horden von gefräßigen Larven fallen über das Blattwerk her. Am Ende bleibt ein jämmerliches Gerippe übrig.

Der Schneeballblattkäfer (Pyrrhalta viburni) überwintert im Eistadium. Die Larven schlüpfen in der Regel im Mai. Die etwa fünf bis neun Millimeter langen, grüngelben Larven mit den vielen kleinen schwarzen Warzen am Körper fressen zunächst an der Blattunterseite. Die Larven nagen die Blätter so ab, dass die mittlere Hautschicht erst einmal erhalten bleibt. Der Gärtner spricht vom Fensterfraß. Häufig fällt allerdings die mittlere Hautschicht auch noch heraus. In den Blättern entstehen Löcher. Bei starkem Befall geht der Lochfraß in den Skelettierfraß über, es bleiben lediglich die Blattrippen stehen.

Nach etwa vier Wochen verkriechen sich die Larven 30 bis 40 Zentimeter tief im Boden und verpuppen sich.

Ab August schlüpfen die gelbbraunen, etwa fünf Millimeter großen Käfer. Sie sind sehr schreckhaft. Bei jeder Berührung lassen sie sich spontan zu Boden fallen oder fliegen davon. Sie verursachen die gleichen Fraßschäden wie die Larven und nagen darüber hinaus Taschen in die einjährigen Triebe. Dort legen sie ihre Eier ab, mehrere hundert pro Weibchen, die sie zum Schutz mit zerkautem Pflanzenmaterial und Exkrementen bedecken.

Die Sträucher treiben zwar nach einem Kahlfraß nach und sehen dann wieder schön aus. Allerdings schwächt der wiederkehrende Käferfraß die Pflanzen erheblich. Deshalb sollten Gartenbesitzer ihren Schneeball regelmäßig kontrollieren. Bei geringem Befall können die entsprechenden Partien herausgeschnitten werden. Treten die Schädlinge verstärkt auf, hilft eine Insektizid-Behandlung mit Wirkstoffen gegen beißende Schädlinge wie beispielsweise Tiacloprid oder Pyrethrum.