Mit nur etwa 5 500 Bäumen ist der Bestand des Wildapfels stark gefährdet
Dennoch gehen Biologen und Botaniker davon aus, dass der Europäische Wildapfel zumindest eine mögliche Stammform unseres Kulturapfels ist. Auch wenn DNA-Analysen ergeben haben, dass unsere süßen Kulturäpfel im Wesentlichen vom Asiatischen Wildapfel abstammen, dem Malus sieversii.
Aber weil wir eben nur den einen haben, und weil dieser hochgewachsene Laubbaum inzwischen nur noch sehr selten zu finden ist, wurde er in Deutschland zum Baum des Jahres 2013 gekürt.
Es ist sehr schwer, den Holzapfel von verwilderten Formen der Kulturäpfel zu unterscheiden. Das Ergebnis einer aktuellen Bestandserhebung lautet: Es existieren nur noch 5 641 Wildapfel-Individuen in unseren heimischen Wäldern. Der lichtbedürftige Wildapfel fühlt sich in Hartholzauenwäldern sowie in Nieder- und Mittelwäldern am wohlsten. Der Rückgang dieser Waldformen macht ihm zu schaffen. Die meisten Wildäpfel gibt es noch an der mittleren Elbe in Sachsen-Anhalt und im südlichen Schwarzwald. Die Altersstruktur der Bäume ist kritisch – vielen Populationen fehlt es an Nachwuchs.
Den Fortbestand des Wildapfels sichern
Deshalb ist es wichtig, dem Wildapfel als "Baum des Jahres" zu mehr Popularität zu verhelfen. Ziel ist es, den Fortbestand dieser Baumart in Deutschland zu sichern. Die Bemühungen tragen erste Früchte. Im Osterzgebirge haben Wissenschaftler bereits 625 Wild-Äpfel erfasst und sowohl morphologisch als auch genetisch charakterisiert. Zudem wurden an 150 Standorten Pflegearbeiten wie Freischneiden durchgeführt, Sämlinge gepflanzt und Erhaltungsplantagen angelegt. Bund und Länder haben Programme aufgelegt, die helfen sollen, die forstwirtschaftliche Vielfalt zu sichern. Auch der Wildapfel verdient hier seinen festen Platz, bereichert er doch die Struktur der Kulturlandschaft, dient Tieren als Nahrungsquelle beziehungsweise Unterschlupf und zählt zu den wichtigen forstwirtschaftlichen Gütern.
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