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Fraß von Asseln an Bohnenblättern. Foto: Klaus Margraf
07.04.2015
Haus & Garten

Asseln in Haus und Garten: schädlich oder nicht?

Krebstiere die das Landleben bevorzugen

Asseln gehören zoologisch zur Klasse der Höheren Krebse, sie haben sich allerdings völlig an das Landleben angepasst. Am bekanntesten sind die Kellerasseln und Mauerasseln. Sie werden besonders auffällig, wenn sie bei sinkenden Temperaturen in den Keller einwandern und hier an pflanzlichen Vorräten fressen.

Die Landasseln sind breite, langovale, flache Krebstiere. Sie halten sich bevorzugt an dunklen feuchten Stellen auf, weil ihnen auf der Köperdecke die Wachsschicht fehlt, die sie vor dem Austrocknen schützt. Von den Landasseln kommen bei uns drei verschiedene Arten vor, die einen ähnlichen Lebensraum bewohnen. So finden wir die unterschiedlich, meist schiefergrau gefärbten Kellerasseln, die mit einer Größe von 16 bis 20 Millimeter beschrieben werden in Gärten gerne unter Steinen, Blumentöpfen, Brettern und anderen Verstecken, aber auch in Kellern und Gewächshäusern.

Die Mauerassel ist zwischen 15 und 18 Millimeter groß. Auch diese Art bevorzugt feuchte Stellen im Garten sowie in Gewächshäusern und Kellern. Schließlich gibt es noch die in letzter Zeit örtlich häufiger zu beobachtende braun-, schwarz- oder blaugrau gefärbte Kugelassel. Sie ist 10 bis 16 Millimeter groß. Die Weibchen können helle Flecken haben. Die Tiere haben einen langovalen hochgewölbten Körper mit glatter Oberfläche. Bei Berührung rollen sie sich zu einer Kugel zusammen, was Kinder zum Murmelspiel verführen kann. Den Asseln macht die Rollerei wahrscheinlich weniger Spaß. Diese Asselart verträgt etwas mehr Trockenheit. Man kann sie auch an trockeneren Stellen unter Laub oder Steinen entdecken.

Speisezettel der Asseln

Die Asseln sind vor allem in der Dunkelheit aktiv und fressen Falllaub sowie anderes verwesendes organisches Material. Sie sind somit als Zersetzer organischer Substanz ein wesentlicher Bestandteil des Stoffkreislaufes. Im Komposthaufen lässt sich das gut beobachten. Natürlich schmecken ihnen aber auch frische, saftige Pflanzenteile. Sie werden zu Gelegenheitsschädlingen, wenn sie mit Genuss an Keimlingen den Wurzelhals und die Faserwurzeln wegfressen, oder Löcher in die auf dem Boden aufliegenden Blätter oder Blattränder nagen. Im Unterschied zu Schnecken weist der Loch- und Blattrandfraß der Asseln nicht die schneckentypischen Schleimspuren auf. Man kann also feststellen, welche Übeltäter am Werk waren. Im Keller eingelagerte Früchte sind äußerst begehrt: Obst, Gemüse oder Kartoffeln können erheblich angefressen werden. Wenn es im Herbst draußen kalt wird, wandern die Tiere ins Haus ein.

Zur Bekämpfung der unerwünschten Gäste an Pflanzen ist zurzeit kein Präparat zugelassen. Hier hilft nur, die Tiere mit feuchten Tüchern, Kartoffelscheiben oder ähnlichem anzuködern und dann abzusammeln. Im Haushaltsbereich sind jedoch Mittel verschiedener Hersteller in leicht handhabbaren Köderdosen zugelassen

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