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Auch der Soja-Anbau mit gentechnisch veränderten Pflanzen steigt. Foto: Fotolia
06.07.2010
Forschung & Technik

Züchtung mit Gentechnik – ihre nützliche Seite

14 Millionen Bauern setzen weltweit auf genveränderte Pflanzen, mit ökonomischem und ökologischem Erfolg

Schneller als jede andere landwirtschaftliche Innovation hat sich die Pflanzen-Biotechnik seit 1995 entwickelt. Während vor allem in Europa heftig über Grüne Gentechnik gestritten wird, bauen weltweit 14 Millionen Bauern Pflanzen an, die mit Hilfe der Gentechnik gezüchtet wurden. Seit 2009 sind es 25 Länder, davon zu 90 Prozent Entwicklungsländer, die auf insgesamt 134 Millionen Hektar gv-Pflanzen anbauen – nicht nur mit wirtschaftlichem Erfolg: Auch die Umwelt profitiert. Die Anbaufläche ist heute dreimal so groß ist wie die der Bundesrepublik Deutschland.



Kleinbauern profitieren von geringeren Kosten und besseren Erträgen

Offenbar ziehen gerade die Kleinbauern in Entwicklungsländern die größten Vorteile aus dem Anbau der mit Hilfe der Gentechnik gezüchteten Pflanzen. Das geht aus einer Analyse Dutzender Studien hervor, die die Landwirtschaftsexpertin Janet Carpenter ausgewertet und in der Fachzeitschrift Nature Biotechnology veröffentlicht hat. Der Vergleich der Ernteerträge transgener und konventionell gezüchteter Pflanzen zeigt, dass in 168 untersuchten Fällen 124 mal die transgenen Pflanzen besser abgeschnitten haben, 32 mal war kein Unterschied zu erkennen und zwölfmal waren die konventionellen Pflanzen überlegen.

Ähnlich positiv berichtete der Nationale Forschungsrat der USA. Dort wachsen bereits auf der Hälfte der Anbaufläche für Mais, Soja und Baumwolle gentechnisch veränderte Pflanzen. Die Erfahrung zeige, dass diese Pflanzen ökologische und ökonomische Vorteile bringen: Es sind weniger Herbizidbehandlungen notwendig, und der Pflug kommt seltener zum Einsatz. So wird Bodenerosion vermieden. Allerdings unterliegen auch gentechnisch veränderte Pflanzen denselben Naturgesetzen wie konventionell gezüchtete: Schadinsekten und Unkräuter passen sich an die neuen Eigenschaften der Pflanzen an, und stellen die Pflanzenzüchter vor neue Herausforderungen.