Freilandversuche in Irland, England und Schweden
Sie bleibt Irlands Schicksals-Pflanze, die Kartoffel. Mitte des 19. Jahrhunderts verursachte die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) auf der grünen Insel eine große Hungersnot und zwang viele Iren, in der Neuen Welt ihr Glück zu suchen. Und heute soll ausgerechnet in Irland mit Hilfe eines Wildkartoffel-Gens, das gegen die Kraut- und Knollenfäule resistent ist, diese weltweit bedeutende Kartoffelkrankheit ausgemerzt werden. Auf dem Versuchsfeld nahe Carlow sollen in erster Linie mögliche Auswirkungen auf verschiedene im Boden lebende Organismen untersucht werden. Da die gentechnischen Veränderungen bei der Wildgen-Kartoffel innerhalb der Artgrenzen bleiben, erhoffen sich die Forscher weniger aufwändige Risikoüberprüfungen bei der Zulassung und mehr gesellschaftliche Akzeptanz.
Per Duftstoff abwehren
In England, nördlich von London, steht gentechnisch veränderter Weizen im Mittelpunkt des Forscherinteresses. Dieser Weizen soll in der Lage sein, Blattläuse durch biochemische Signale zu vertreiben. Droht Gefahr, bilden Blattläuse bestimmte Duftstoffe (Pheromone), um sich gegenseitig zu warnen. Auch bestimmte Pflanzen, etwa Minze oder Hopfen, können diesen Duftstoff bilden. Die Wissenschaftler haben diesen Stoffwechselweg mit gentechnischen Verfahren in Weizen eingebracht: Der "Geruch" soll Blattläusen den Appetit auf die Getreidepflanzen verderben. Die Blattläuse selbst richten zwar keinen größeren Schaden an, können aber Pilz- und Virusinfektionen auf den Weizen übertragen, die hohe Ertragseinbußen zur Folge haben können. Ob die Rechnung aufgeht, wird nun im Freiland getestet.
Pflanzen effizienter machen
In einem weiteren Versuch geht es darum, Pflanzen zu züchten, die wertvollen Stickstoff aus dem Boden besser verwerten können. Den Prototyp einer Gerstenlinie, der dazu in der Lage ist, untersuchen derzeit schwedische Wissenschaftler unter Freilandbedingungen in der Nähe von Kristianstad.
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