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Unsere wichtigsten Bestäuber, die Honigbienen, werden im Winter von der Varroa-Milbe bedroht. In einem neuen Forschungsprojekt sollen mit Hilfe eines DNA-Chips die möglichen Gründe erforscht werden. Foto: Fotolia
31.07.2015
Forschung & Technik

Mikrochips in der Bienenzucht

Kampf gegen die Varroa-Milbe

Honigbienen werden weniger wie allgemein angenommen von Pflanzenschutzmitteln bedroht, sondern in der Hauptsache von einer Kombination verschiedener Viren und der Varroa-Milbe. Diese ist verantwortlich für die hohen Winterverluste in manchen Jahren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert nun mit 1,3 Millionen Euro ein Bienenprojekt, in dem auf einem DNA-Chip die Genom-Daten der Bienen erfasst und ausgewertet werden. Das Ziel ist unter anderem eine Verbesserung der Resistenz der Honigbienen gegenüber der Varroa-Milbe.

Elektronik in der Bienenzucht oder wie zukünftig Mikrochips in der Bienenzucht eingesetzt werden: Mittels eines DNA-Chips sollen in Zukunft die Erbanlagen der Bienen erforscht werden. Das jüngst von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gestartete dreijährige Forschungsprojekt soll eine neue Zuchtmethode bei Honigbienen praxisreif machen. Zuständig für das Projekt ist das Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf, eine gemeinsam von fünf Bundesländern (Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Berlin) getragene Forschungseinrichtung mit folgenden Schwerpunkten: Zucht und Verhalten, molekulare Mikrobiologie und Bienenkrankheiten, Honiganalyse und Bestäubung.

Gezielte Honigbienenzucht als Beitrag für die Pflanzenvielfalt

Der Mikrochip erfasst kleinste Unterschiede im Genom der Bienen. Damit sollen die möglichen Gründe der unterschiedlichen Widerstandskraft, Leistungsfähigkeit und Sanftmut von Bienen erkannt werden. Das langfristige Ziel ist die Verbesserung der Resistenz der Honigbienen gegenüber der Varroa-Milbe. Außerdem erhoffen sich die Wissenschaftler detaillierte Einblicke in die genetische Vielfalt der einheimischen Honigbiene, die, so Minister Schmidt, eine wesentliche Grundlage für nachhaltige Zuchtkonzepte ist. "Das Projekt lebt von dem außerordentlich großen Interesse und der engen Zusammenarbeit mit der deutschen Imkerschaft an dieser zukunftsweisenden Technologie“, erklärte der Minister beim Projektauftakt. Zukünftig sollen mittels Zuchtprogrammen Bienen mit den gewünschten Eigenschaften gezielt vermehrt werden, um so zunehmend auf die Bekämpfung der Varroa-Milbe durch die Imker verzichten zu können.

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